Im Juli hat sich unser Blogger*innen-Team Gedanken zum Thema Heimat gemacht. Was es für Gedanken und Gefühle waren, die wir mit Heimat verbinden, könnt ihr unter diesem Link nachlesen (hier klicken). Passend dazu und zur vergangenen und für manche noch aktuellen Urlaubssaison haben wir uns die Frage nach der Ferne gestellt.

Was ist für uns Fernweh? Wann empfinden wir Fernweh? Zieht es uns in die Ferne? Ist die Ferne und das Fernweh vielleicht auch etwas, das in unserem Leben überhaupt keine Rolle spielt?

Bossi: Eigentlich empfinde ich Fernweh als was schönes. Fernweh als Wunsch mehr von der Welt zu sehen, die heimischen Gefilde zu verlassen, eine neue Erfahrung machen. Alles tolle Sachen. Gleichzeitig ist Fernweh bei mir stark mit Fomo (fear of missing out) verknüpft. Ich muss mich regelrecht bremsen, nicht in das Gefühl zu kommen, dass nur weil ich zuhause sitze, automatisch was verpasse. Automatisch mich einer tollen Erfahrung beraube. Besonders in Zeiten, in denen ich emotional etwas zart besaitet bin, merke ich es, dass Fomo so richtig stark reinkickt und mit das schöne Gefühl, die wohltuende Sehnsucht nach der Ferne, regelrecht kaputt macht.

Mutsammlerin: Fernweh verspüre ich erst seit meinen Auslandsaufenthalten in Litauen und Bulgarien. Seitdem sehne ich mich immer wieder sehr danach, mehr von der Welt zu sehen und vor allem aber auch danach, nochmal für eine längere Zeit im Ausland zu leben, um auch wirklich ein Gespür für die Kultur zu bekommen. Wenn ich alte Fotos durchschaue, bekomme ich aber auch Fernweh nach Litauen und Bulgarien. 

​​​​​​​​​​​​​​Bücherwurm: Als Kind sind wir viel in den Urlaub geflogen und ich habe es geliebt, als Erwachsene wurde es dann immer weniger. Mein letzter Urlaub war in Portugal und ich habs geliebt. Sechs Jahre ist es nun her und ich denke gerne an die Zeit zurück, auch wenn der Urlaub wesentlich kürzer und anders lief als geplant.  So wollte ich dort eigentlich von Porto nach Santiago de Comopstella auf dem Jakobsweg piglern, jedoch war meine Depression zu stark und mein Willen entsprechend zu gering. Aber seitdem? Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sofort in den Flieger steigen und hinfliegen.
Abseits davon, begleitet mich seit ich denken kann eine Sehnsucht in die USA, wir waren nie dort. Aber irgendwas in mir, will schon immer rüber. Will die Natur erleben, die Kultur kennenlernen und Menschen begegnen. Dabei zieht es mich gar nicht so sehr in die Großstädte, sondern viel mehr in die Nationalparks. Ich weiß, das die USA vermutlich nicht so sind wie ich mir sie vorstelle, aber das Fernweh dorthin lässt mich einfach nicht los. So ein starkes Fernweh werde ich vermutlich nie wieder spüren und darum hoffe ich sehr, das ich mir den Traum eines Urlaubes dort drüben irgendwann erfüllen kann.  Und wenn dieser Urlaub dazu da ist, das ich das Land und die Menschen fürchterlich finde und mich dieser zermürbende Zustand des jahrelangen Fernwehs endlich los lässt.

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

in Zusammenarbeit mit:

Logo Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht?