Unterschied zwischen normaler Selbsthilfe und junger Selbsthilfe
Normale Selbsthilfe
In einer normalen Selbsthilfegruppe sitzt man zusammen trinkt Kaffee und erzählt ein wenig. Es werden Veranstaltungen unternommen. In der Gruppe in der ich mitmache wird kaum über unsere Sehbehinderung gesprochen. Wenn spezielle Fragen auftauchen, werden diese besprochen und abgearbeitet. Anstehende Termine werden bekannt gegeben. Die erwähnten Veranstaltungen sind beispielsweise: Grünkohl essen, Grillen oder eine Weihnachtsfeier mit Nikolaus. Diese Events sind immer sehr nett dazu auch noch lustig.
Es mag in anderen Gruppen anders aussehen. Evtl. wird dort nur über spezifische Krankheiten gesprochen. Neue Methoden bei der Bekämpfung des entsprechenden Leidens können auch Thema sein. Welcher Arzt für welche Behandlung am besten ist. Dieses kann ich leider nicht genau beurteilen. Da ich nur an der Gruppe für Sehbehinderung teilnehme.
Junge Selbsthilfe
In einer jungen Selbsthilfegruppe spricht man auch über seine Probleme. Hauptsächlich aber über allgemeine Dinge. Es werden Themen besprochen die junge Leute interessieren. Welche Konzerte in der nächsten Zeit anstehen, was für Events man besucht hat. Was man gemeinsam unternehmen möchte. Ich wollte eine Gruppe für allgemeine Körperbehinderungen gründen in dieser ist es unmöglich spezifische Themen anzusprechen, da jeder eine andere Behinderung hat. Das war auch gar nicht mein Ziel. Sondern einfach neue Personen kennen zu lernen. Evtl. auch Freunde zu finden. Vor allem ging es mir auch darum Zeit zu verbringen vor allem aber nicht alleine zu Hause zu sein und nichts zu tun. Diese kann man den ganzen Tag über machen. In diesen 1 1/5 Stunden hat man zusammen Spaß gehabt, hoffe ich zumindest. Es werden bestimmt auch andere Unternehmungen geplant wie in einer normalen Selbsthilfegruppe.
Mein persönliches Fazit
Man muss sich sein eigenes Bild von der Situation machen. Ich für meinen Teil, finde beide Gruppen informativ und spannend. In der einen werden Themen thematisiert die speziell auf das Leiden der Mitglieder abgerichtet sind. In der Gruppe die ich gründen wollte, steht das zusammen sein im Vordergrund. In den jüngeren Jahren gibt es Dinge die einen eher interessieren wie einem Menschen in den fortgeschrittenen Jahren. Natürlich gibt es auch Personen mittleren Alters die sich eher in eine junge Selbsthilfegruppe wieder finden. Diese müssen dann für sich entscheiden wo sie sich nieder lassen.
Unterschied
Der große Unterschied dieser zwei Arten von Selbsthilfe besteht also in der Altersklasse. Die junge Selbsthilfe bezieht sich auf das Alter 18 – 36 Jahren. Bei der normalen Selbsthilfe ist alles darüber. Natürlich meinen ich die Altersstufen.
Autor*in: Der Maulwurf
Was hat mich dazu bewogen eine Selbsthilfegruppe zu gründen: Mein Anliegen war es, junge Leute zusammen zu bringen, damit man einfach etwas gemeinsam unternehmen kann oder zusammen sitzt um sich auszutauschen. Warum schreibe ich in diesem Blog: Ich wollte meine Erlebnisse mit anderen Menschen teilen. Aber auch um meine guten und schlechten Erfahrungen aus dem Leben eines körperbehinderten jungen Menschen zu berichten. Zu meiner Person: Mitte 30, kaufmännischer Rentner, ehrenamtlich sehr aktiv
Mhhh, der Begriff normale Selbsthilfe scheint mir schwierig. Vielleicht würde klassisch besser passen? Aber auch die junge Selbsthilfe ist doch eine Form klassischer Selbsthilfe?
Hallo,
ich finde deine Zeilen spannend. Das Thema „Junge und/oder Alte Selbsthilfe“ ist in unseren SHG Aphasie und Schlaganfall auch präsent.
Ich würde sehr gerne deine Thesen in unseren SHG vorstellen und diskutieren. ist das okay für Dich?
VG,
Heino Gövert
Zentrum für Aphasie und Schlaganfall unterfranken
Ich finde das echt diskriminierend – für Menschen, die Ende 30 (oder sogar noch älter 😱) sind.
Coole Sache – „Junge Selbsthilfe“. Irgendwie.
Aber ey – ich bin älter als 35 und damit ausgeschlossen. Und nicht nur ich.
Besser würde mir gefallen – eine neue Art der Selbsthilfe! Aber Beschränkungen aufs Alter bis 35?????
Und ihr redet von Inklusion.
Find ich doof.
Hallo Justine,
vielen Dank für deinen Kommentar. Kann deinen Ärger auch irgendwie verstehen, vor allem, da ich selbst so langsam die 35er Grenze überschritten habe.
Ich habe die Erfahrung machen dürfen, dass man nicht aus Gruppen ausgeschlossen wird, nur weil man ein bestimmtes Alter übersteigt.
Ebenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich mich damals, als ich auf der Suche nach einer Gruppe gewesen bin, nur Gruppen finden konnte, die einen deutlich höheren Altersdurchschnitt hatten als ich. Dementsprechend waren auch die Problemstellungen und die Erfahrungshorizonte andere, so dass auch die Ratschläge, die mir gegen wurden, nicht zu mir gepasst haben. Meine Lösung für das Problem war, selbst aktiv zu werden und eine eigene Gruppe für jüngere Menschen zu gründen, die dieselben Probleme haben wie ich und denselben Erwartungshorizont haben, wie ich und in ähnlichen Lebensumständen sind, wie ich. So dass wir uns gegenseitig helfen können.
ich würde deshalb nicht von Diskriminierung sprechen, finde das Wort etwas unpassend und stark. Ich würde mich beispielsweise nicht diskriminiert fühlen, wenn ich als Mann nicht an einer Gruppe teilnehmen kann / darf, die nur für Frauen ist.
Hast du Mal versucht mit der Gruppenleitung zu sprechen? Nur weil du über 35 bist, heißt es noch lange nicht, dass du ausgeschlossen wirst 😊
Was deinen Punkt mit der neuen Art der Selbsthilfe angeht, die sich nicht nach dem Alter richtet. Die gibt es schon. Es gibt verschiedenste Gruppen zu verschiedensten Themen mit und ohne Altersbeschränkung. Falls du Interesse daran hast, eine in deiner Nähe für dich zu finden, lass es uns wissen. Wir unterstützen dich gerne dabei.
Funfact am Rande: Ich habe kürzlich eine Gruppe kennengelernt, die Teilnehmende erst ab 70 Jahren zulässt, ob ich mich diskriminiert fühle? Nein, vielmehr freut es mich, dass Menschen eine Möglichkeit und einen Rahmen für sich gefunden haben, sich auszutauschen und ihren gemeinsamen großen Erfahrungshorizont miteinander zu teilen
Bossi