Tasse Kakao, im Hintergrund liegen Stifte und Papier auf dem Boden

Es ist schon einige Zeit her, dass wir Blogger*innen uns nicht nur digital, sondern vor Ort gemeinsam treffen konnten. Ein reales Treffen gehört für viele wohl immer zu den Highlights und auch ich habe mich eigentlich sehr darauf gefreut, wenn da bloß nicht immer die Ängste wären…

Die Ängste im Gepäck

Schon einige Tage vorher stieg die Anspannung und Aufregung in mir immer mehr. Mittlerweile kenne ich einige der anderen Autor*innen schon mehrere Jahre, wodurch es etwas einfacher ist. Gleichzeitig waren dieses Mal aber auch einige Leute dabei, die ich noch gar nicht kannte oder wenn dann nur über Videokonferenzen. Das hat es deutlich schwieriger gemacht. Denn: Was ist, wenn die mich alle total doof finden? Wenn sie kein Verständnis dafür haben, dass ich vielleicht erstmal nichts sage? Oder wenn sie denken, es wäre schöner, wenn ich nicht mit dabei wäre?

Ein Abend zum Ankommen

Für mich ist es immer ganz schwierig, irgendwo alleine anzukommen. Vor allem, wenn ich dort noch nie war. Im Hotel einchecken, zum Frühstück gehen, zum Veranstaltungsraum gehen – all das ist mit riesigen Ängsten verbunden. Was es für mich deutlich einfacher gemacht hat, war, Dickdarmlos schon im Zug zu treffen und dort auch Buecherwurm zum ersten Mal in echt kennenzulernen. Dadurch musste ich auch nicht alleine im Hotel ankommen und zum Veranstaltungsraum gehen. Doch dort mussten wir zum Glück auch eh erst am nächsten Tag hin. Am Abend haben wir dann schon alle Blogger*innen getroffen, die an dem Wochenende dabei sein konnten, und waren gemeinsam essen. Das hat es für mich auch etwas einfacher gemacht, weil ich so in der Gruppe ankommen konnte, bevor es dann am nächsten Tag auch inhaltlich losging.

Essstörung meets Soziale Phobie

Ganz so einfach ist das gemeinsame Essen gehen aber dann doch auch wieder nicht. Zum einen sind da die sozialphobischen Gedanken: Was ist, wenn ich mich beim Essen ungeschickt anstelle? Wenn ich kleckere, mich verschlucke, ein Glas umwerfe oder das Besteck fallen lasse? Zum anderen kommen dann aber auch die essgestörten Gedanken noch immer zum Vorschein: Darf ich eine Pizza essen? Darf ich sie aufessen? Wie viel darf ich essen, ohne dass jemand denkt, ich esse zu viel? Diese ganzen Gedanken führen dann dazu, dass ich doch eher froh bin, wenn wir das Restaurant wieder verlassen haben.

Immer dieses Sprechen

Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen überrascht, wie gut es dann auch an den beiden Tagen danach geklappt hat, im Veranstaltungsraum zu sitzen und (zwar selten) auch mal etwas zu sagen. Dort im Stuhlkreis zu sitzen, war nicht so schwierig wie gedacht, denn oft löst allein das Zusammensein mit mehreren Menschen in so einer „Seminar-Situation“ große Angst und Fluchtimpulse in mir aus. Was nur immer noch sehr, sehr schwierig ist, ist das Sprechen. Besonders in so einer Situation, wenn einen dann alle anschauen und die Angst in meiner Stimme hören können. In Zweiergesprächen ist es mittlerweile meistens nicht mehr so ein großes Problem. Da finde ich es oft sogar ganz nett, mich mit der anderen Person zu unterhalten und die Angst macht es mir nicht kaputt. Aber sobald es mehr Menschen sind…

Insgesamt war es aber trotz der vielen Ängste ein sehr schönes Wochenende, was wohl vor allem daran lag, dass die anderen alle super nette & empathische Menschen sind! 😊

Autor*in: Mutsammlerin

An ein Leben ohne Angst kann ich mich nicht erinnern. Aber ich kann davon träumen, die Angst aushalten und für meine Träume kämpfen.

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