Meer und Strand an der Nordsee

Anfang des Monats bin ich für fünf Tage in den Urlaub gefahren. Als kleine Belohnung und Erholung zwischen bestandener Abschlussprüfung und Beginn meines Volontariats. Zuvor hatte ich lange überlegt, ob ich wirklich wegfahren möchte oder nicht. In einem kurzen mutigen Moment stellte ich mir dann eine kleine Route durch Niedersachsen zusammen und buchte jeweils ein Einzelzimmer im Hotel.

Alleine Reisen mit einer Angststörung

Es war innerhalb von Deutschland mein erster Urlaub allein. Während meiner beiden Auslandsaufenthalte bin ich bereits einige Male alleine für ein paar Tage weggefahren, aber innerhalb von Deutschland habe ich das zuvor noch nie gemacht. Was ich bereits in Ländern, in denen ich nicht wirklich die Sprache sprechen konnte, geschafft habe, sollte doch wohl hier dann kein Problem darstellen, oder? Doch die Angststörung war leider trotzdem mit im Gepäck.

Lange Spaziergänge im Regen

Das Wetter meinte es in der Woche leider echt nicht gut mit mir. Ich kann mich nicht erinnern, wann es zuletzt fünf Tage am Stück durchgehend geregnet hat. Jetzt war es aber leider der Fall. Meine Reise führte mich zunächst nach Lüneburg und Lübeck, bevor es danach weiter nach Cuxhaven an die Nordsee ging. Egal in welchem Ort, der Regen war einfach ungemütlich. Nach wenigen Minuten an der frischen Luft war ich völlig durchnässt und habe gefroren. Denn neben dem Regen war es auch noch ziemlich windig.

Gemütlich im Café sitzen

Zwischendurch einfach in ein Café setzen und bei einer Tasse heißer Schokolade wieder aufwärmen. Vielleicht sogar noch ein Stück Kuchen dabei essen. Das wäre bei dem Wetter genau das richtige gewesen. Wie sehr ich es mir gewünscht hätte, das zu tun! Doch es ging nicht. Ich habe es mir immer wieder vorgenommen, aber die Angst war viel zu stark. Alleine irgendwo etwas essen oder trinken gehen ist leider etwas, das ich noch absolut nicht hinbekomme.

Besondere Herausforderungen im Hotel

Ich war immer sehr erleichtert, wenn ich in meinem Hotelzimmer angekommen war und das Einchecken hinter mich gebracht habe. Die nächste riesige Herausforderung war dann immer, alleine zum Frühstück zu gehen. Da ich in beiden Hotels jeweils zwei Nächte verbracht habe, war es am zweiten Tag zum Glück immer ein kleines bisschen einfacher. Da wusste ich dann ja, wo genau es Frühstück gibt, an welchen Tisch ich mich setzen kann und wie viele andere Menschen sonst noch dort sein werden. Im zweiten Hotel war die Herausforderung dann aber auch noch next level: Zum Frühstück musste ich erst noch in ein anderes Hotel gehen, weil sie nur dort genug Abstand zwischen den Tischen einhalten konnten. Die Überwindung hat sich zum Glück gelohnt – es gab ein leckeres Frühstücksbuffet.

Zwischen Spannung und Entspannung

Durch die Ängste war ich immer wieder sehr angespannt und vor Herausforderungen gestellt. Aber es gab zum Glück auch schöne, entspannte Momente. Vor allem in der zweiten Hälfte meiner Reise, als ich an der Nordsee war. Abends am Strand spazieren zu gehen und dem Wellenrauschen zu lauschen war wirklich schön und beruhigend! Deshalb war der Urlaub insgesamt immer wieder ein Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung.

 

Autor*in: Mutsammlerin

An ein Leben ohne Angst kann ich mich nicht erinnern. Aber ich kann davon träumen, die Angst aushalten und für meine Träume kämpfen.

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