oder wie meine Therapeutin mir versuchte klarzumachen, dass ich zu viel anstelle.

Wie oft sagte sie mir schon, dass ich zu viel mache und ich endlich runterfahren muss, damit auch das Gedankenkreiseln aufhört und ich zur Ruhe komme. Und wie oft dachte ich mir, ich mache doch gar nicht viel.

Ich dachte, ich habe in meiner Krankheitszeit schon viel gelernt, aber eins muss ich nach wie vor Lernen, abschalten, runterfahren und weniger machen.

Wer meckert, wenn meine To-Do Liste noch 2 Wochen so aussieht? Die Gesellschaft? Nein, denn die hat davon nichts. Nur wird von außen immer erwartet das man funktioniert, immer 150 % gibt und bloß keine Schwäche zeigt und ich denke, nein ich weiß, dass dies mir gegenüber selbst sehr tief eingebrannt ist.

Mir ist dann letzte Woche nach einer Woche aufgefallen, das ich doch recht viel mache Selbsthilfegruppe, Selbsthilfe Forum, Zeitungen austragen, Hunde ausführen, aufräumen und der Blog. Und das alles am besten sofort und jetzt. Oder nein, noch besser schon gestern oder vorgestern.

Es muss alles am besten sofort und direkt und perfekt passieren. Muss es das? NEIN! Ich kann mir Zeit lassen, ob ich nun heute oder morgen oder übermorgen einen neuen Blog Beitrag schreibe, ist vermutlich egal. Ob ich nun heute oder morgen oder in zwei Wochen im Forum etwas verändere, ist auch egal. Ob meine Wohnung nun im Chaos versinkt oder peng, Hauptsache ist doch, dass ich keine Untermieter bekomme.

Viel wichtiger ist doch, das es MIR gut geht, das ICH an erster Stelle stehe und nicht die Aufgaben auf meiner To-Do Liste.

Ich zähle und mir muss es gut gehen, ob ich nun heute 15 Dinge erledige oder drei, auf die ich Lust habe, ist letztlich egal, wichtig ist, dass es mir dabei gut geht.

Dass ich lerne, das es okay ist weniger zu machen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Und das ich vielleicht in ein oder zwei oder fünf Monaten die Aufgabe meiner Therapeutin hinbekomme. Dass ich mich mit einem Tee vor eine Wand setzen kann und sie fünf Minuten anstarren kann und mit mir und der Welt zufrieden bin. Ohne an irgendwelche Aufgaben zu denken, die vielleicht noch auf irgendeiner Liste stehen.

Autor*in: Buecherwurm

Bücher und Depressionen, das geht? Sehr gut sogar. In der Ruhe liegen die Bücher, wie ich zu sagen pflege. Drehen die Gedanken wieder durch, gibt mir die Welt zwischen 2 Buchdeckeln, die nötige Ruhe um abzuschalten.

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