Meine Therapeutin hat mir das nun schon sehr viel länger angeboten. Sie einfach Mal mitzubringen aber irgendwie, nein. Dann hatte ich ihr Mal eine Mail geschrieben und gesagt das ich sie wohl mitbringen würde.
Zwischen sagen und machen liegen aber Welten, unter anderem auch die der Gefühle.

Wir waren also Mal wieder alleine zu Hause, und ich war innerlich endlich soweit sie mitzunehmen. Da rief sie mich morgens an, das sie leider krank ist. Tja dumm gelaufen, da war ich gefühlsmäßig endlich soweit und dann das.
Beim nächsten Termin waren dann meine Eltern wieder zu Hause, es gab also keinen Grund sie mitzunehmen.

Nochmal mit meiner Therapeutin drüber gesprochen, sie erlaubt das, weil es vielen Patienten hilft und sie beruhigt. Mein Hund mich in der Therapie beruhigen? Ich denke, das sie mich eher wahnsinnig macht und mich ablenkt.
Gerade auch, weil sie immer etwas ruhe braucht, Menschen kennenlernen will und die kurze Aufmerksamkeit auch braucht. Und dann ist da noch ihr Hund im Haus (Praxis ist im Anbau).
Und das Gefühl sagt mir halt,ein Hund hat in einer Arztpraxis nichts zu suchen. Genauso wäre es beim Lebensmittel Einkauf oder in der Drogerie, wo ich sie nie mitnehmen würde, auch wenn es erlaubt wäre.
Finde es selbst nach all den Jahren noch komisch sie mit den den Zooladen oder Baumarkt zu nehmen. Okay, sie ist allerdings auch eine Schnüffelnase die Menschen liebt.

Da ich am nächsten Tag erst am späten Vormittag einen Therapie Termin habe, habe ich mir also felsenfest vorgenommen sie mitzunehmen.
Wie gesagt, ich denke nicht das sie mir helfen wird. Aber ich bin einfach zu neugierig und habe auch schon das ein oder andere Mal Hunde aus der Praxis kommen sehen.

Nachdem nun das zweite mal Ihrerseits abgesagt wurde, hatte ich das Thema gedanklich erst mal auf Eis gelegt, weil wird ja doch nichts. Für mich ging es dann zunächst in den Urlaub, ohne Hund.

Und so nahm ich mir nicht vor, sie mit in die Therapie zu nehmen. Aber wie wir sehen, ich bin am schreiben.

Ich bin also morgens Gassi gegangen, habe sie gebürstet und habe sie ohne viel nachzudenken mitgenommen. Das war einfach ein „ich nehme sie heute mit, mir geht es gut“ Gefühl und es klappte.

Auch wenn es äußert merkwürdig war, sie mit im Auto zu haben. Schnell noch eine Kacktüte geschnappt, ihr beim Abschnallen ins Gewissen „geredet“ „du bist lieb, du bellst nicht und du schlabberst sie vor allem nicht ab!!!“

Meine Therapeutin hat sich gefreut sie kennenzulernen, der Hund hat sich gefreut meine Therapeutin kennen zu lernen und wäre ihr am liebsten auf den Schoß gekrochen. Leider war meine Therapeutin in Hell gekleidet weshalb es bei einem Hallo blieb.

Und was soll ich sagen?

Ich bin erstaunt, wie gut es geklappt hat. Es gab mir irgendwie doch mehr Ruhe, ja sie hat mich abgelenkt weil „ich will zu der jetzt hin und gestreichelt werden“ *Hund am tanzen*

Und still sitzen oder gar liegen war irgendwie auch ziemlich uncool, aber gut. Sie hat dann auch gebellt, weil sie was gehört hat. R. (Anm. Golden Retriever meiner Therapeutin) fand es anfangs auch doof, hat sich zu Wort gemeldet aber dann war Ruhe.

Zum Abschied sagte meine Therapeutin dann „Eulchen ich freue mich dich wiederzusehen und dann nehme ich dich auch auf den Schoß und streichel dich“

Gut das wir das geklärt haben und sie anscheinend wieder mitkommen soll.

Nein, ich denke ich werde sie nun öfter mitnehmen, weil es mir irgendwie, Ruhe vermittelt, noch musste ich sie relativ „viel“ korrigieren und ich wünsche sie mir noch entspannter, also das sie einfach zwischen meinen Beinen sitzt/liegt und chillt, sich ab und zu mal ein Leckerli abholt und ansonsten entspannt ist. Aber ich denke das wird mir der Übung besser. Vor allem wenn meine Therapeutin dann irgendwann uninteressant ist, weil sie bekannt ist. Und den beiden ein kurzes Hallo reichen wird.

Ich bin sehr überrascht über meinen Hund, positiv und auch froh darüber es doch ausprobiert zu haben.

Ja, es war komisch sie mitzunehmen, aber ich bin sehr froh das meine Therapeutin da entspannt ist. Und die Hunde ihrer Patienten einlädt und sogar Handtücher da hat, falls die Hunde mal Nass sind. Ich mein, welcher Arzt/Therapeut würde das schon machen? Freiwillig?

Autor*in: Buecherwurm

Bücher und Depressionen, das geht? Sehr gut sogar. In der Ruhe liegen die Bücher, wie ich zu sagen pflege. Drehen die Gedanken wieder durch, gibt mir die Welt zwischen 2 Buchdeckeln, die nötige Ruhe um abzuschalten.

in Zusammenarbeit mit:

Logo Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht?