… oder wie ein lapidarer Satz mich zum Stricken brachte.

Wer kennt es nicht? Manchmal bringt ein einfacher Satz in Schwierigkeiten, mal sind sie kleiner mal größer. Je nachdem wann man ohne zu überlegen etwas sagt.

So war es im Januar 2022, meine Mutter hatte Geburtstag und lernte seit einigen Wochen das Socken stricken. Ihre Freundin und Strickgenie war da und irgendwie kamen sie auf die Idee, das ich das ja auch lernen könnte. Und dusselig wie ich manchmal bin, sagte ich voll motiviert Jaaaa. Das größte Problem war anfangs, das ich Linkshänderin bin und die anderen beiden Rechtshänder. Ich versuchte es also doch tatsächlich umzulernen, hatte ich doch vor Jahren oder gar Jahrzehnten mal einen Schal gestrickt. Ich gab den ganzen zwei Tage, dann rekapitulierte ich und machte mich auf die Suche nach Anleitungen für Linkshänder. In meinen Kopf gab es immer mehr Knoten und das fing schon damit an, das ich plötzlich nicht mehr wusste wie ich den Faden halten soll oder gar die Stricknadeln.

Ich wollte anfangen, aber eben „Spiegelverkehrt“. Wir fuhren in einen Wollladen, „lernen sie es am besten mit Rechts, für Linkshänder gibt es fast nichts“ ich nahm Wolle und ein Nadelspiel mit. Durchforstete nochmal YouTube intensiver. Und was soll ich sagen? Ich fand sogar einen Kanal einer Linkshändern, die aktuell noch Videos macht. Der Vorteil an Videos, man kann sie sich 13528 mal angucken ohne das ein Mensch genervt ist. Der Nachteil an Videos, es ist keine Person da, die im Notfall helfen kann.

Ich machte mich also an mein erstes paar Socken, mir gefiel die Fersenwand nicht, ich ging rüber zum Strickgenie und sie konnte mir helfen. Denn wenn man denkt, man lernt die einfache Ferse, dann muss ich euch leider enttäuschen ich lernte direkt eine von den Schwereren, die Käppchenferse. Da man dort einige Zeit nur in Reihen hin und her strickt, konnte sie mir zum Glück helfen. Aber ich beendete das Paar irgendwann und war stolz.

Ich stricke langsam, aber ich stricke. Ich habe mittlerweile, 3 Paare fertig, bei 2 Paaren habe ich jeweils eine Socke fertig und bin gerade bei beiden an der 2 Socke bei. Während die beiden, über’n Winter fixer sind, lasse ich mir Zeit und stricke 2 Paare parallel und immer an unterschiedlichen Punkten, damit ich Abwechslung habe. Aber wisst ihr was? Egal wie lange ich brauche, Hauptsache ich stricke. Abwechslung vom Lesen oder so. Verstehen die beiden z.B. auch nicht, sie wollen ein Paar lieber fertig bekommen, während ich die Abwechslung brauche. Auch habe ich festgestellt, das ich für mich zukünftig überwiegend kurze Socken stricken werde, nicht weil es schneller geht, sondern weil ich selbst im Winter überwiegend Sneaker Socken trage, da ich einfach ein Ofen bin der heizt ohne Ende.

Nachdem uns das Strickgenie auch eine Anleitung gebastelt hatte, mit den wichtigsten für die Ferse, habe ich mir nach und nach selbst eine gebastelt. In meinem Worten, mithilfe von Videos. Und was soll ich sagen? Verstehen sogar die Rechtshänder, ist im Prinzip auch das selbe, nur eben andersherum gestrickt. Was bei mir Nadel 1 ist, ist bei Ihnen Nadel 4 und so weiter.

An Muster habe ich mich bisher noch nicht getraut, aber ich denke auch das wird kommen. Vermutlich kommen nach den beiden Paaren, erst mal ein Paar aus Restwolle und dann will ich unbedingt mal Socken ohne Hacken stricken und bin schon sehr gespannt wie das dann aussehen wird. Dafür muss ich mir allerdings noch entsprechende Wolle aus meinem Vorrat aussuchen.

 

Autor*in: Buecherwurm

Bücher und Depressionen, das geht? Sehr gut sogar. In der Ruhe liegen die Bücher, wie ich zu sagen pflege. Drehen die Gedanken wieder durch, gibt mir die Welt zwischen 2 Buchdeckeln, die nötige Ruhe um abzuschalten.

in Zusammenarbeit mit:

Logo Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht?