Gastautorin: Zimtstern

… wie sehr, kann ich schon daran erkennen, dass mir zu diesem Gedanken kein schöner Satzanfang einfällt, der nicht mit ebendiesem Wort beginnt. Zwar weiß man, dass das nie alles sein sollte und man anderes so viel Wichtigeres im Leben hat/haben sollte, leider kann man sich aber nie ganz darauf besinnen, wenn es eben so viele andere kleine Probleme gibt, die durch “mehr Geld” nicht mehr so allgegenwärtig wären. Dabei merkt man aber selbst meistens, dass es irgendwie doch nie reicht, egal wie viel mehr es wird. Hat man dann genug, so denke ich, ist es wahrscheinlich schon zu spät und man kann es nicht mehr genießen. Daher wäre es wohl das Beste, sich hier “einfach” mit weniger Dingen zufrieden zu geben, nicht das Neuste vom Neusten zu haben, oder sich doch mal was zu gönnen, ohne gleich wieder ein schlechtes Gewissen zu haben. Dann wäre man ja doppelt unglücklich: kein Geld – unglücklich; Geld ausgeben – unglücklich/schlechtes Gewissen (außer ein schlechtes Gewissen macht einen glücklich). Natürlich ist es wichtig, für die Zukunft vorzusorgen, in welchem Ausmaß ist aber nochmal die andere Sache. Generell ist beim Thema Geld aber meistens meine impulsive ich-brauche-jetzt-ein-neues-Hobby-Art (inklusive Onlinekauf, um auch ja für alles gerüstet zu sein) ein natürlicher Feind der Altersvorsorge. Ja ok, ein bisschen was lege ich immer zur Seite, aber wirklich geplant und sinnvoll fühlt sich das so nicht an. Dummerweise ist das Thema ja eigentlich so wichtig, dass man sich gut darum kümmern müsste, aber je wichtiger etwas ist, desto lieber schiebe ich es vor mir her und lebe im Hier und Jetzt. Das ist zwar eigentlich das, was man doch laut Achtsamkeitsgurus und co anstreben sollte, was dabei aber auf der Strecke bleibt und einem dann nicht verzeiht ist das Zukunfts-Ich. Warum fällt einem das aber eigentlich so schwer? Bei anderen Dingen spart man sich das doch auch auf. So wie die schönen Kerzen oder Geschenkkarten etc. (mir fällt gerade nur Kitsch ein), die man sich für den besonderen Moment aufheben möchte und am Ende doch wegschmeißt oder versehentlich kaputt macht. Da habe ich mich in letzter Zeit etwas geändert, ganz nach dem Motto “wenn nicht jetzt, wann dann?” esse ich einfach jetzt das letzte Stück Marzipan oder gehe mit dem teuren Badeschaum bei Kerzenlicht baden (omg, ich kenne diese Person nicht :D), aber könnte sich das Thema Geld dann nicht auch mal umdrehen? Immer scheint irgendwas zu sein, der nächste Schaden am Auto kommt bestimmt und wenn überhaupt, dann wartet die Rechnung der Zahnreinigung nur darauf, dass ich mich gerade wieder “auf der Höhe” fühle, nachdem ich Steuern und Heizkostenabrechnung gezahlt habe und damit gerade wieder im grünen Bereich bin. Nicht dass ich noch darauf komme, wirklich mal etwas mehr zu sparen.
Von meinem Zuhause kann ich nicht wirklich sagen, ob ich gelernt habe, mit Geld umzugehen. Es war immer genug da, oder zumindest schien es so. Ich kann mir natürlich vorstellen, dass meine Mutter als Alleinerziehende hier wirklich viele Sorgen und Stress hatte und damit auch wirklich unglaublich viel geleistet hat. Ich hatte aber nie das Gefühl, dass ich in diesem Bereich besonders benachteiligt war (vielleicht hatte ich auch nur nicht so hohe Ansprüche? :D), da sie mir außerdem immer hilft, sollte ich einmal Probleme haben, wofür ich wirklich dankbar, aber auch besorgt bin, sollte es einmal nicht mehr so sein (auch wenn ich hier eigentlich immer nur das Gefühl der Sicherheit “nutze”, statt wirklich ihre Hilfe in Anspruch zu nehmen). Dadurch konnte ich aber immer mit einer das-geht-schon-irgendwie-Einstellung durchs Leben gehen bzw. mache das auch heute noch so. Hat auch seine Vorteile 🙂 

(Das Beitragsbild wurde mithilfe der KI midjourney erstellt)

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