Nichts zu tun fällt mir unheimlich schwer. Ich brauche immer etwas zu tun, sonst werde ich innerlich unruhig. Wahrscheinlich, um mich von meinen Gedanken abzulenken. Aber auch, weil ich oft denke, dass ich nur dann ein Recht zum Leben habe. Deshalb ist meine To-Do-Liste im Prinzip unendlich lang – mit mehreren Ehrenämtern ist immer genug zu tun.

Schon länger merke ich, dass das Pensum eigentlich zu viel für mich und meinen Körper ist. Dass dieser schnell mit Erschöpfung und starker Müdigkeit reagiert. Seit meiner Rheuma-Diagnose habe ich auch endlich eine Erklärung dafür. Macht es aber leider trotzdem noch nicht leichter, mir dann auch wirklich genug Pausen zu nehmen, auch wenn ich weiß, dass ich genug Zeit zum Erholen brauche.

Letztes Wochenende hätte ich eigentlich zur Supervision von einem meiner Ehrenämter fahren sollen und hatte mich auch schon darauf gefreut, die Anderen wiederzusehen. Aber mein Körper hat nicht mitgemacht. Ich war wieder stark erkältet – dabei war ich gerade eine Woche lang wieder gesund – und am Wochenende zuvor habe ich mir beim Tanzen mein Knie verdreht – Verdacht auf Innenmeniskusläsion. Es war ein riesiger innerer Kampf, mich für meine Gesundheit zu entscheiden und das Wochenende im Bett zu verbringen. (Habe ich auch nur durch meinen Freund geschafft, der mir ins Gewissen geredet hat…)

Wieso ist es so schwierig, mich auszuruhen, wenn ich krank bin? Jeder anderen Person würde ich sofort sagen: Bleib im Bett und ruh dich aus, damit du schnell wieder gesund wirst. Doch zu mir selbst sage ich eher: Du musst trotzdem funktionieren!

Das Wochenende habe ich dann trotzdem überwiegend im Bett verbracht – mein Körper hat mich dazu gezwungen. Es war echt nicht so leicht auszuhalten, aber ich habe auch gemerkt, dass mein Körper das braucht. Dass es wichtig ist, dem Körper Ruhe zu schenken. Erst recht, wenn man krank ist.

Autor*in: Mutsammlerin

An ein Leben ohne Angst kann ich mich nicht erinnern. Aber ich kann davon träumen, die Angst aushalten und für meine Träume kämpfen.

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