Lebensumbrüche können neue Türen sein die sich öffenen über deren Schwelle man sich aber erstmal trauen muss zu gehen.
Es kann aber auch sein, dass sich lange Zeit nichts wesentlich verändert – wie fühlt sich das an?
Veränderung im großen Stil kann erschreckend sein, besonders wenn es um wesentliche Aspekte des Lebens geht: Familie, Partnerschaft, Wohnsitution, berufliche Sitiuation oder Ähnliches.

Heute lest ihr wie unsere Autoren mit diesen Situationen umgehen und was sie gerade zum Thema Lebensumbrüche beschäftigt:
Vielleicht schließen sich wie immer ausführlichere Einzelbeiträge daran an.

Bossi: Wenn ich so an meine Lebensumbrüche denke, fallen mir keine ein, die in letzter Zeit stattgefunden haben. Ich scheine mich gemütlich eingerichtet zu haben. Auf der einen Seite genieße ich es, ein wenig aufregendes Leben zu führen. Eins was gleichbleibend und konstant gut läuft und doch fehlen mir auch die Herausforderungen, die großen Spitzen, die mit einem Lebensumbruch einhergehen. Natürlich wünsche ich mir keine Katastrophen und Krisen, die mich komplett aus dem Leben kicken und doch spüre ich eine tiefe Sehnsucht nach etwas Neuem, an dem ich wachsen kann.

Gastautor Lay: Oft bahnen sich wesentliche Veränderungen im Leben erst langsam an. Es ist wie ein Fluss, welcher mal zaghaft dahinplätschert, mal gemächlich durch ein weites Flussbett strömt, dann zu einem Stausee zusammenfließt und sich dann endlich in einem gewaltigen Wasserfall ins Tal ergießt.
Und so kann es Einem auch geschehen, der versucht seinem Leben vielleicht eine neue Richtung zu geben, dass all seine Bemühungen erst zu einem Stausee zusammenströmen müssen, wo es scheinbar zum Stillstand kommt.
Doch man habe Geduld, es wird die Zeit kommen, wo der Staudruck dieses Sees so mächtig wird, dass jedes Hindernis schließlich durchbrochen wird – endlich ist wieder Bewegung da.

Buchstabenspielerin: Ich hake gerade mein Studium ab. Ich hab einen Bachelor! In Germanistik! Und das mit Legasthenie! Ich war baff, dass Menschen mir dafür applaudieren, aber es war harte und wohlverdiente Arbeit. Noch halte ich den Abschluss nicht in Händen, es fehlt noch die Benotung meiner Bachelor Arbeit und mein Zeugnisantrag. Was passiert nun? Master? Beruf? Ich denke viel über die Zukunft nach und vieles macht mir Angst. Stolz sein auf geschafftes fällt immer noch nicht leicht.
Auswandern, Beruf finden, Familie gründen – aber was mir sehr hilft ist neu gewonnene Kraft und Glaube an mich und an meinen Lebenspartner. Das hilft trotz Sorge nicht darin zu ertrinken und diese spannende Phase ein wenig zu genießen, wenn ich mich nicht grade flüchte in andere Welten.

Blue: So genau fällt mir gerade kein Lebensumbruch ein der vor kurzem stattgefunden hat. Allerdings bin ich gerade dabei Lebensumbrüche zu planen.
Berufliche Reha oder vielleicht doch Abitur nachholen?
Alles ist gerade noch in der Planung, aber egal wie es klappt möchte ich auf jeden Fall wieder umziehen. Ich habe vor mehr als einem Jahr meine erste eigene Wohnung bezogen in einer Stadt wo ich nur lebe weil dort meine ambulante Betreuung angebunden ist.
Aber ich bin tatsächlich am überlegen in eine der näheren Großstädte zu ziehen, weil da die Möglichkeit neue Leute kennenzulernen einfacher ist und ich meine Freizeit aktiver gestalten kann. Ich kann einfacher spontan sein ohne lange Anfahrtswege und fühle mich hoffentlich weniger einsam.
Also kommt bald mein neuer Lebensumbruch wie dieser aussieht wird sich zeigen, aber ich freue mich darauf.

HighHopesInBlueSkys: In meinem Leben gab und gibt es derzeit viele Lebensumbrüche. Kleine, aber auch viele ganz schön große. Das bringt viele Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten auf der einen Seite, auf der anderen Seite macht mir auch die viele Ungewissheit zu schaffen. Ich finde neben den Umständen des Lebens sind auch häufig neue Erkenntnisse Ursache für Lebensumbrüche. Wenn ich etwas anders erkenne und sehe, will ich auch Veränderung in diesem Bereich. Allerdings muss man auch oft darauf „warten“ und geduldig sein. Nicht jede Veränderung, nicht jeder Schritt in diese Richtung kann gleich geschehen. Manchmal ist es so, wie schon Gastautor Lay geschrieben hat, dass es eine Zeit lang zu einem scheinbaren Stillstand kommt, bevor der Durchbruch kommt. Und oft braucht es auch viel (Wage)Mut, Schritte ins Ungewisse oder Ungewohnte zu machen. Ich bin gespannt wo es mich hinführt und habe auf jeden Fall vor, das Beste daraus zu machen.

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

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