Sommer, Sonne, Sonnenschein.
Was kann es besseres als den Sommer geben?
Denken sich viele.
Aber nicht alle

Bossi: Der Sommer gehört zu meiner Lieblingsjahreszeit. Warmes Wetter, lange Fahrradtouren bei viel Sonnenschein und Übernachten unter freiem Himmel. Alles Dinge, die ich gerne mache. In diesem Sommer ist es leider etwas anders. Durch eine Operation und einen wenige Wochen später zusätzlich dazugekommenen Bruch muss ich mehr auf mich achten, so dass ich den Sommer nicht so genießen kann, wie ich es gerne würde. Ebenfalls stapeln sich im Moment die leigengebliebenen Aufgaben, die durch die Krankenzeit nicht bearbeitet werden konnten. Ich versuche mir dennoch nicht die Laune nehmen zu lassen und den Sommer im Rahmen meiner Möglichkeiten zu genießen. Irgendwie ist es auch ein gutes Learning für mich, nach einer langen Krankheitsphase nicht gleich von 0 auf 100 durchzustarten, sondern auf meine Grenzen zu achten und mich langsam an diese heranzutasten.

Mutsammlerin: Ich habe im Sommer schon immer eher den Schatten gesucht. Das kommt mir jetzt sehr gelegen. Durch mein Rheuma-Medikament reagiere ich noch empfindlicher auf Sonne und bin nach wenigen Minuten rot gepunktet. Außerdem verstärkt Sonne meine Symptome und ich reagiere teilweise mit Fieber, deshalb freue ich mich seit diesem Jahr noch mehr darauf, wenn der Sommer vorbei ist.

Buchstabenspielerin: Die Wärme des Sommers mag ich sehr. Sie ist mir lieber als Kälte, vor Allem, da sie die Menschen aus ihren Wihnungen lockt und viele Wochend-Treffen mit Freunden stattfinden können. Zusammen am Lagerfeuer entspannen und bis in die lange, lauwarme Nacht hinein entspannen.

Bücherwurm: Ich bin da bei Mutsammlerin, ich gehöre in den Schatten oder werde von weiß direkt Krebsrot. Aber ich bin wohl eine Ausnahme und bin auch im Sommer viel drinnen. Ich kann mit den warmen Temperaturen nichts anfangen und während Bossi eher draußen rumturnt, sitze ich lieber drinnen und warte auf den Herbst. Warte auf die schöne Herbstsonne und die angenehmen Temperaturen, alles über 20 Grad ist eindeutig zu viel des Guten.

Blue: kurz und knapp: Ich hasse den Sommer. Ich hatte als kleines Kind eine starke Sonnenallergie mit Brandblasen am ganzen Körper. Es war die Hölle, mittlerweile hat es sich ziemlich gut verwachsen, ich bekomme nur noch Ausschlag, was auch nicht gerade toll ist.
Ich hasse die Hitze, ich hasse es zu schwitzen und das überall viel zu viele Menschen sind die denken den Sommer ihres Lebens haben zu müssen.

Ich bin mehr als abgeneigt, wenn es nach mir ginge reichen maximal 18 Grad!

Mutsammlerin: Ich hätte gar nicht gedacht, dass sich hier noch andere Menschen tummeln, die den Sommer nicht mögen. Ich hab das Gefühl, dass in meinem Umfeld sonst jeder den Sommer liebt und ich dann immer die einzige bin, die das nicht tut. Fühlt sich irgendwie beruhigend an, damit nicht allein zu sein.

Bossi: finde es auch richtig toll, dass hier ein breites Spektrum abgebildet wird. Kann mir sehr gut vorstellen, dass der Sommer einen auch unter Druck setzen kann, rausgehen zu müssen, obwohl man sich garnicht danach fühlt. Erlebe es auch bei mir, dass die Angst etwas zu verpassen besonders im Sommer sehr hoch ist.

Der Maulwurf: Wenn ich an Sommer denke, fallen mir die Ferien, schönes Wetter, Freunde treffen und Grillen ein.
Zu meiner Schul- Ausbildungszeit bin ich mit meinem Vater oft für eine Woche in den Urlaub gefahren. Das war eine schöne Zeit. Wir haben Städte besucht und Museen besichtigt.
Leider funktioniert dieses heute nicht mehr. Es sind meine körperlichen Gebrechen die so ein Vorhaben stören. Diese Gebrechen wurden mit der Zeit auch schlechter. Wenn ich heute in den Urlaub fahren wollen würde, müsste ich die Medikament mitnehmen. Vor allem aber muss unbedingt mein Rollator dabei sein. Dieses ist alles zu kompliziert für mich alleine. Es braucht immer eine Vertrauensperson.
Heut zu Tage treffe ich mich lieber mit meinen wenigen Freunden in der Stadt. Oder wir treffen uns zu Hause zum Grillen und Chilene.
Der Sommer ist für mich aber immer eine negative Zeit. In dieser Jahreszeit trägt man meistens kurze Kleidung. Bei mir es nicht der Fall. Ich will es euch erklären. Wenn ich kurze Klamotten tragen würde schlage ich mir garantiert die Knie bzw. Ellenbogen auf. Ich leide nämlich auch noch an einer Fallsucht.
Also ihr seht der Sommer hat schöne Seite. Aber auch seine Schattenseiten für mich persönlich.

Gastautor Lay: Im Sommer bin ich geboren und die glücklichsten Erinnerungen meiner Kindheit bringe ich wohl mit goldigen Sommertagen in Verbindung.
Es träumt mir noch immer von der alten Datscha inmitten des schattigen Kiefernhaines, das Sonnenlicht dringt durch die hohen Wipfel und besprenkelt den Waldboden mit tanzenden Flecken. Das Lichtspiel betrachtend, nasche ich aus einem Schälchen mit köstlichen Himbeeren… Ein wohliges Gefühl legt sich sanft über meine Sinne, alles ist gut, alles wird gut!
In den Dämmerstunden beginnen dann die Grillen zu zirpen, im Häuschen geht ein Licht an, von der Waldlichtung sind fröhliche Stimmen zu hören und ein würziger Duft schwebt in der Abendluft. Alles wirkt wie verzaubert, ich fühle mich geborgen und empfinde, als würde die ganze Welt für mich da sein, auf mich warten und sich über mich ebenso freuen wie ich mich über sie freue.

Solche Stimmungen aus der Kindheit suchen mich zuweilen bei lauen Sommerabenden noch auf, doch sie weilen nicht lange, flüchtig und scheu sind sie geworden, die Bilder verblassen rasch und die vertrauten Stimmen verklingen im Raum der Zeit.
Im Sommer bin ich geboren, im Sommer ist die sorglose Kindheit auch für immer geblieben. Je älter ich werde, desto mehr sehne ich mich nach der nüchternen Kühle des Winters, wo die Träume nicht mit Sehnsucht berauschen, wo der Geist, durch die Kälte geläutert, endlich zur Ruhe, endlich zu sich selbst findet.

Dickdarmlos: Früher waren der Sommer und ich beste Freunde. Ich war jeden Tag draußen und meist sportich aktiv. Sonne hat mir nichts ausgemacht. Durch den weiteren Darmverlust und weitere Erkrankungen flüchte ich vor der Sonne und Wärme sogut es geht. Mein Körper toleriert Wärme und Sonnenlicht nur noch sehr begrenzt, manchmal muss ich den ganzen Tag im abgedunkelten Raum liegen. Auf Hitze reagiert mein Körper zum Beispiel mit hohem Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen sowie Durchfall wie Wasser. Brühe/Salz ist somit eine meiner Hauptmahlzeiten und an schlechten Tagen auch Elektrolytverlösungen und selbstgemachte isotonische Getränke.

HighHopesInBlueSkys: Ich mag generell die warme Jahreszeit lieber. Das viele Licht tut mir gut, sogar wenn ich Indoor bin ist es innerlich erhellend draußen die Sonne scheinen zu sehen. Auch kann ich da beim Spazieren/Wandern gefühlt besonders schöne Fotos machen.
Ich liebe das Zirpen der Grillen beim Einschlafen.
Ich mag auch den warmen Sommerregen, der einen ganz speziellen Sommergeruch mitbringt. Manchmal stelle ich mich dann einfach ohne Schirm raus und fühle bewusst die warmen Tropfen auf Haut und Kleidung. Auch ermöglicht mir der Sommer Baden, Stand up paddeln, Kajak fahren, mal unterm freien Sternenhimmel schlafen und nach Sternschnuppen Ausschau halten und Zusammensitzen am See und am Lagerfeuer mit Freunden.
Ich bin aktiver im Sommer, verbringe mehr Zeit draußen.
Dennoch kenne ich auch die belastenden Seiten: In meinem Zuhause wird es ganz schön heiß, meistens zwischen 25 und 28 Grad, sogar noch in der Nacht. Mein Kreislauf verträgt die Hitze nicht immer so gut und die Pollen machen mir zu schaffen. Manchmal erlaubt es mir auch meine innere Verfassung nicht was zu unternehmen und rauszugehen. Oder die Erschöpfung. Trotzdem kann ich gesamtheitlich sagen: Der Sommer ist mir ein Freund.

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

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