Welche Vorteile haben behinderte Menschen in der Arbeitswelt?

Warum schreibe ich diesen Text? Weil ich euch zeigen möchte, dass Behinderte in der Arbeitswelt nicht nur Nachteile haben.

Theorie

Einstellung: Natürlich haben beeinträchtigte Menschen in der Arbeitswelt einige Vorteile gegenüber ihren Kollegen. Bei der Einstellung werden behinderte Menschen meist bevorzugt. (2 Bewerber mit gleicher Qualifikation). Sobald sich ein beeinträchtigter Mensch auf eine entsprechende Stelle bewirbt, muss ein Behindertenbeauftragter mit am Tisch sitzen.

Kündigungsschutz: Diese Gruppe von Menschen genießt einen besonderen Kündigungsschutz. Was bedeutet das? Die meisten meinen, man könnte einen beeinträchtigten Angestellten nicht kündigen. Dies stimmt nicht so ganz. Es ist nur um einiges schwerer. Es muss schon ein besonderer und schwer wiegender Grund vorliegen. Außerdem muss das Integrationsamt/Versorgungsamt herangezogen werden.

Urlaub: Man muss einem behinderten Menschen 5 Tage mehr Urlaub einräumen.

Arbeitsplatz: Es wird geguckt, ob der Arbeitsplatz so nutzbar ist. Ist dieses nicht der Fall, wird vom Integrationsamt bzw. von der Agentur für Arbeit eine entsprechende Förderung gezahlt. Damit der Platz so eingerichtet werden kann, dass der Arbeitnehmer seine Arbeit aufnehmen kann.

Praxis: Ich kann natürlich nur von mir berichten.

Jetzt zurück zur Realität. In größeren Betrieben mag es evtl. so sein. Bei mir war es folgendermaßen:

Ausbildung: In der Ausbildung wurde mir der Arbeitsplatz so eingerichtet, wie es für mich passend war. Ob eine weitere Förderung (Geld) geflossen ist, kann ich nicht sagen. Mit Beendigung meiner Ausbildung war automatisch das Beschäftigungsverhältnis beendet. Also brauchte mein Arbeitgeber mir nicht kündigen.

Nächste Beschäftigung: An meinem weiteren Arbeitsplatz sah es folgendermaßen aus: Am Anfang kam jemand vom Integrationsamt vorbei und hat sich meinen Arbeitsplatz angesehen. Auf dieser Basis wurde dann mein Platz so eingerichtet, wie es für mich passend war. Nun konnte ich also meine Arbeit aufnehmen. Natürlich wurde für mich eine angemessene Förderung (Geld) vom Amt gezahlt. Als dieser Betrag ausgelaufen war, ist auch mein Beschäftigungsverhältnis gekündigt worden. Man könnte also vermuten, dass ich nur zur Erfüllung der Quote beschäftigt wurde. Dieses hinterlässt ein mulmiges Gefühl.

Machen wir uns doch nichts vor, die meisten kleineren Betriebe zahlen lieber die entsprechende Summe an Geld, anstatt Behinderte einzustellen. Die Summe ist so niedrig, dass es sich lohnt zu zahlen.

An sich sollte diese Geldmenge höher sein, als das Gehalt eines Behinderten im Monat. Für mich persönlich ist dieses Verhalten nicht sozial.

Autor*in: Der Maulwurf

Was hat mich dazu bewogen eine Selbsthilfegruppe zu gründen: Mein Anliegen war es, junge Leute zusammen zu bringen, damit man einfach etwas gemeinsam unternehmen kann oder zusammen sitzt um sich auszutauschen. Warum schreibe ich in diesem Blog: Ich wollte meine Erlebnisse mit anderen Menschen teilen. Aber auch um meine guten und schlechten Erfahrungen aus dem Leben eines körperbehinderten jungen Menschen zu berichten. Zu meiner Person: Mitte 30, kaufmännischer Rentner, ehrenamtlich sehr aktiv

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