Einige von uns haben sich am Wochenende 15.10-17.10.2021 in Berlin getroffen.

Wir waren eine kleine, tolle Truppe, die viel lachen konnte und in der sich alle wohlfühlten.

Wir haben viele Fragen bekommen und konnten viel Input geben. Was für alle anstrengend war.

So waren wir Samstag von 9.00-17.15 h beschäftigt, mit anschließendem Essen gehen und natürlich Pausen und am Sonntag von 9.15-14.00 h, bevor es dann leider auch schon wieder nach Hause ging.

Für alle war klar, wenn man eine Pause braucht, kann man sich zurückziehen, aber macht man das wirklich? Achtet man in der kurzen Zeit, die man hat, wirklich auf sich und seine Bedürfnisse?

Ich kann ganz klar sagen, NEIN. Mir war es viel wichtiger, alles mitzubekommen als auch nur eine Minute zu verpassen.

Ich hing Samstag Mittag schon sehr, sehr durch aber, ich wollte nicht gehen. Ich wollte mit machen, wollte dabei sein und nichts verpassen.

Was für mich die Momente der Selbstfürsorge am Tag waren, waren die kleinen Gassi Runden mit dickdarmlos und ihrem Hund. Sich bewegen, an die Luft kommen und kurz etwas anderes sehen.

Mein Hund war zu Hause geblieben und anders wäre ich vermutlich gar nicht raus gekommen an den Tagen.

Hätte ich mich am Samstag raus ziehen müssen? Ja, definitiv, und wenn es für 1-1,5 Stunden gewesen wäre, um mich hinzulegen und ggf auch einen kurzen Nap zu machen. Habe ich es getan? Nein, mir war die Zeit mit den lieben Menschen viel, viel wichtiger. Gerade weil ich auch wusste, das es Sonntag Nachmittag vorbei ist und ich nicht weiß, wann ich sie wiedersehen werde.

Jetzt habe ich eben 1,5 Tage durchgegangen und viel geschlafen. Aber das ist okay so.

Ich habe von dem Wochenende soviel Input und auch Motivation und Erleichterung mit nach Hause genommen. Meine ganzen Ängste vor dem Treffen waren unbegründet.

Ich wirke immer sehr selbstischer nach außen, bin aber innerlich eher unsicher. So hatte ich Angst, dass ich vielleicht nicht in die Gruppe passen könnte, was ich natürlich in den Zoom Meetings eigentlich schon gemerkt hätte, wenn es so gewesen wäre. Hatte Angst, ausgeschlossen zu werden oder nicht gehört zu werden. Auch das Essen gehen macht mir Probleme, aber ich hatte und habe das Gefühl, in der Gruppe so akzeptiert zu werden, wie ich bin. Und so war es vollkommen normal, das ich beim Essen gehen an der Wand saß und dickdarmlos mich morgens nach dem Gassi mit zum Frühstück genommen hat. Und so stellte sich bereits Freitag Abend heraus, dass alle Ängste und Gedanken vollkommen umsonst waren. Ja, sie hatten ihre Berechtigung, aber es ist nichts von ihnen eingetroffen.

Autor*in: Buecherwurm

Ich bin seit 2018 in der Selbsthilfe aktiv und habe seit Mitte 2019 eine eigene junge Gruppe mit Schwerpunkt Depressionen. Neben Depressionen plagen mich aber auch Ängste und Zwänge. Mein Hund ist daher ein guter Begleiter, der mich jeden Morgen aus dem Bett holt. Neben dem Hund gibt mir auch das Lesen viel halt. Daher auch der Name. Geht es mir schlecht, sind neue Bücher und das Lesen mein Seelenfutter. Dabei lese ich hauptsächlich Romane, Fantasy oder Psychothriller, Sachbücher sind so gar nicht meins. Harry Potter, die Tribute von Panem, Sebastian Fitzek oder auch Jenny Colgan findet man in meinem Regal. Um Bücher wird es in meinen Beiträgen aber eher weniger gehen, viel mehr um die Selbsthilfe (gerade auf dem Land) oder das Leben mit einer Depression und deren Herausforderungen.

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