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Heute möchte ich euch von den Herausforderungen der Ex-In-Genesungsbegleiterinnen-Ausbildung in Zeiten von Corona erzählen. Ex-In-Genesungsbegleiter*innen sind krisenerfahrene Personen, die eine gewisse Stabilität erreicht haben und den Wunsch haben, anderen Menschen in Krisensituationen hilfreich zur Seite stehen zu können. Manchmal sind sie auch motivert von dem Wunsch, Dinge an der psychiatrischen Unterstützugnslandschaft zu verändern, und möchten die Ausbildung nutzen, um anschließend im Bereich von Lehre und Forschung aktiv zu werden. Manche entscheiden sich auch für die Ausbildung, um so mehr über sich, ihr Krisenerleben und ihren Genesungsweg zu verstehen.

Was waren meine Gründe? Ich bin eine von denen, die in Lehre und Forschung gehen möchten, um künftigen Fachleuten eine andere Perspektive mit auf den Weg geben zu wollen – ihnen eine Haltung zu vermitteln, die auf Empowerment, Selbstwirksamkeit und Stärkung der Menschen zielt. Während meiner Ausbildung hat sich die Ausrichtung meines Berufswunsches verändert: Mittlerweile ist mein Hauptfokus die klassische Genesungsbegleitung, aber trotzdem ist mir der Bereich Lehre weiterhin wichtig und ich fände es toll, trotzdem auch regelmäßig als Referentin oder Dozentin für Menschen tätig zu sein, die in ihrem Beruf Kontakt mit Menschen haben, die krisenerfahren sind oder psychiatrische Diagnosen haben. Ich möchte Fachleuten Verständnis für diesen Personkreis vermitteln.

Meine Ausbildung startete im Herbst 2019 und hätte eigentlich im Herbst 2020 beendet sein sollen. Aber dann kam Corona. Wir mussten daher erst ein halbes Jahr pausieren und dann später noch einmal für ein paar Wochen. Mittlerweile konnten unsere Ausbildungsleiter*innen mit Ex-In-Deutschland vereinbaren, dass wir unsere Ausbildungswochenende größtenteils online durchführen können. Daher bin ich ganz zuversichtlich, dass ich Ende Mai diesen Jahres mein Zertifikat endlich in der Hand halten kann.

Während der ganzen Ausbildungszeit haben sich für mich tolle Projekte und Begegnungen ergeben: Zum Beispiel bin ich mittlerweile politisch ziemlich aktiv und bin über die Organisation Kellerkinder e.V. (siehe seeletrifftwelt.de) in verschiedenen gesundheitspolitischen Gremien dabei. Ich war außerdem als Gast beim Berliner Selbsthilfepodcast Echte Stimmen eingeladen und konnte da über meinen Genesungsweg berichten. Der Ex-In-Prozess hat mir dabei geholfen, für mich klarer zu ziehen, was mit gut tut und was nicht.

Wenn ihr mehr über die Ex-In-Ausbildung wissen wollt, guckt auf dieser Seite: ex-in.de

Ich freue mich auf eure Kommentare!

Autor*in: Visionärin

Mit Sicherheit könnte ich in verschieden Selbsthilfegruppen mit unterschiedlichen Themen zu Hause sein.
2012 entschied ich mich nicht ganz freiwillig für eine Selbsthilfegruppe für Suchtkranke.
Schnell habe ich den positiven Aspekt der Selbsthilfe gespürt, endlich andere Menschen um mich herum, die verstehen, von was ich rede.
Durch meine Gruppe wurde mein Selbstwert gestärkt und auch meine gesamte psychische Genesung ging voran. Eine Zeit lang leitete ich zwei Gruppen, eine die ich speziell für junge Suchtkranke ins Leben gerufen hatte.
Mittlerweile bin ich auf der Suche nach einer neuen Gruppe mit anderen Themen. Ob ich mich weiterhin in eine Gruppe mit psychosozialen Themen gehen möchte oder doch ehre eine Gruppe, die körperlichen Erkrankungen als Thema haben, weiß ich gerade noch nicht.
Ich bin in der Berliner Selbsthilfe aber auch Bundesweit mit vielen Aktiven aus der Selbsthilfe vernetzte.
In so vielen Dingen bin ich über mich hinausgewachsen. Klar habe ich immer noch mit Höhen und Tiefen zu kämpfen, aber es wäre aus unnormal wenn nicht.
Das Thema arbeiten zu wollen wurde immer greifbarer. So durfte ich als Projektleiterin Junge Selbsthilfe fast ein Jahr Arbeiten. Was ich auch gerne gemacht hatte.
Zurzeit mache ich eine Ausbildung zur Genesungsbegleiterin. Mit der Ausbildung habe ich viele Ideen erarbeiten können, was ich gerne im Anschluss der Ausbildung machen möchte.

in Zusammenarbeit mit:

Logo Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht?