Ich will ja eigentlich, aber…

Ich bin wieder gefangen in meiner Passivität, eigentlich will ich so viel und im Endeffekt mache ich nichts. Ich habe viele Interessen, von passiven Interessen wie z.B. Serie, Filme oder YouTube Videos schauen und aktiven Interessen wie Spazieren gehen, Piano lernen, weiterbilden in jegliche Richtung, z.B. in der Medizin, ist so ziemlich alles dabei. Ich kann für alles Interesse aufbringen, geht es aber darum etwas dafür zu tun, reicht meine Motivation nicht aus. Ich habe oft das Gefühl ich muss aus den letzten Ecken meiner Inneren Welt Reste an verschimmelter und vor sich hin rottender Motivation aufsammeln und diese für mich nutzen. Das dabei nicht viel bei rum kommt erklärt sich glaube ich von selbst.

Ich habe Phasen in denen ich vor Energie und Motivation kaum zu bremsen bin und dann nicht weiß was ich am liebsten als erstes anfangen soll. In den anderen Phasen habe ich nicht genug Energie und Motivation bzw. kann sie nicht lange genug aufrecht erhalten um irgendetwas anzufangen. Beides nicht gerade die Voraussetzung für ein gutes Gelingen.

Ich bekomme immer wieder zu hören ich soll einfach mal die Dinge tun dann werde ich auch Spaß daran finden. Aber kaum einer versteht, dass man fürs Beginnen erst mal Motivation und Energie aufbringen muss um sich aufzuraffen. Ich kann es schwer erklären, aber das erscheint mir als eine der schwierigsten Aufgaben.

Ich schaffe es die meiste Zeit ganz leicht meine alltäglichen Aufgaben zu erledigen, wie z.B. einkaufen gehen, die Spülmaschine ausräumen oder Wäsche waschen, Arzttermine wahrnehmen, das alles ist nötig und nimmt nicht gerade sehr viel Zeit in Anspruch, das einkaufen am meisten. Am Ende des Tages hat man sogar etwas geschafft.

Wenn es aber darum geht, meine Wäsche dann irgendwann mal aus dem Korb zu nehmen und sie zusammenzulegen um sie dann nach 4 Tagen oder über einer Woche mal in den Schrank zu räumen fehlt es mir schon an Ressourcen. Es ist auch nicht zwingend notwendig, dann hat mein Shirt eben Falten, das interessiert mich kein bisschen und anderen fällt es kaum auf. Ich arbeite nicht in einer Bank oder sonst wo, wo ich ein Hemd tragen muss das einfach zerknittert mega kacke aussieht und kein ordentliches Bild vermittelt.

Das Schreiben fällt mir tatsächlich am leichtesten, wenn mir etwas das sich zum niederschreiben lohnt einfällt, schreibe ich einfach das geht mir leicht von der Hand. Ich habe das Gefühl als würde ich Tagebuch führen und denke nicht viel darüber nach ich in den Computer eintippe. Es wird erst ein Kampf wenn es um das Korrekturlesen und umändern geht. Da packt mich mein Perfektionismus und ich verliere schnell die Motivation. Manchmal passiert es auch, das ich einfach nur für eine Sekunde nachdenke welches Wort jetzt wohl eher reinpassen könnte, einfach weil es vom Stil her besser passt, das es mich aus dem Schreibfluss rauswirft und ich dann die Motivation verliere.

Ich bin in einer Passivspirale gefangen und weiß nicht wie ich ihr ausbrechen soll. Einfach machen, geht einfach nicht. Und mich damit zu befassen da raus zu kommen braucht auch eine gewisse Menge an Motivation und ich gebe es offen und ehrlich zu, es tut manchmal echt gut nur im Bett zu liegen und Serie zu schauen.

Ich hangle mich mit meinen Terminen die ich habe durch die Tage, um eine gewisse Art des Gefühls etwas getan zu haben zu bekommen damit ich mich nicht noch schlechter fühle.

Bis der Tag wieder kommt an dem ich Energie und Motivation getankt habe um etwas zu tun, hangle ich mich mit meinen Terminen die ich habe durch die Tage, um eine gewisse Art des Gefühls etwas getan zu haben zu bekommen damit ich mich nicht noch schlechter fühle. Ist vielleicht nicht die beste Möglichkeit oder die sinnvollste, aber ich habe keine Ahnung wie ich es sonst machen soll.

Wenn ihr einen Tipp habt wie man da raus kommt, auch wenn es nur für ein paar Tage ist, dann würde ich das gerne hören.

Autor*in: Blue

Das wird ein Kampf, ein Kampf um meine Gesundheit, ein Kampf um eine glückliche Zukunft und ein zufriedenes Leben. Diesen Kampf kämpfe ich gerne... zumindest die meiste Zeit.

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