Triggerwarnung:

In diesem mehrteiligen Beitrag geht es um akute und rasche Verlechterung von Symptomen und können beim Lesen schlechte Gefühle auslösen. Ich habe dennoch versucht so oberflächlich wie möglich zu sein.

Wenn du das Gefühl hast du kannst den Beitrag nicht alleine Lesen, hole dir jemanden an deine Seite oder lassen diesen und die nächsten Beiträge dieses Titels aus.


Alles auf einmal

Einige Wochen ist es nun her seit ich meine neue Arbeitstherapie angefangen habe. Am Wochenende spürte ich es, irgendwie bin ich nicht bereit. Angst und Panik machten sich in mir breit. Körperlich deutlich zu spüren: Kopfschmerzen aus der Hölle, Bauchschmerzen, Verdauungsschwierigkeiten und Schwindel.

Gedanken an die kommende Woche verstärkten meine Beschwerden und Ängste.

Der Beginn gestaltete sich dann doch nicht so schlimm wie ich es vermutet hatte. Die Leute waren echt nett und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Schnell fand ich jemanden mit welcher ich mich super verstand. Wir sind auf einer Wellenlänge und der Arbeitsalltag gestaltete sich viel angenehmer als vermutet. Wir verstehen uns auch oft ohne Worte.

Langsam schlich sich eine super gute Stimmung ein und ich steigerte direkt meine Arbeitszeit ohne darüber nachzudenken welche Konsequenzen das für mich haben könnte. Ich dachte: „Jetzt kann es nur noch besser werden“.

Spoileralarm: Wurde es nicht…

Nach ein paar Tagen merkte ich sobald ich wieder zuhause war das meine gute Stimmung ins Bodenlose absank. Erst dachte ich das sei normal, schließlich ist es eine neue Arbeit und ich muss erstmal damit zurecht kommen wieder so viel mit Menschen zu arbeiten und natürlich war das mit der vorherigen Arbeitstherapie nicht zu vergleichen.

Vor der Arbeit ging es mir immer öfter etwas schlechter, aber sobald ich dann den ersten Kontakt mit Gästen hatte wurde ich Stimmungstechnisch wieder in die Wolken geworfen und merkte dann nach einer Woche, dass meine Stimmungsschwankungen zurück sind.

Ich war erstmal froh, da ich dachte meine Essstörung hat nun den Platz frei gemacht.

Spoileralarm: Hat sie nicht…

Jetzt durfte ich mit Stimmungsschwankungen und meiner Essstörung kämpfen. Aber da sich meine Psyche dachte: „Wenn dann richtig“, packt sie mir noch meine Ängste oben drauf.

Wenn dann richtig?

Ein paar Tage, vielleicht auch eine Woche schon hangle ich mit durch meine Symptome und A.-L. war mir zu dieser Zeit eine sehr gute Stütze. Die Zeit mit ihr war einfach ein toller ausgleich, wir konnten viel Lachen und buchstäblich über Gott und die Welt sprechen, oft aber auch über ernste und wichtige Gespräche.

Mein Essverhalten galt zu dieser Zeit mehr als kompensatorisches Hilfsmittel, statt als reine Quelle der Nährstoffaufnahme. Mein Körperbild und auch meine -wahrnehmung wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Alleine nur ein Stück Toast, gab mir das Gefühl mein Bauch würde um die 2 fache Größe wachsen. Nach fast jeder Mahlzeit sei es ein Toast oder Kartoffeltaschen, Pizza und Pommes in kurzen Abständen hatte ich verstärkt das Bedürfnis mich zu übergeben.

Ich hatte das Gefühl zu viel zu sein. Zu viele Gedanken, Gefühle und einfach Masse. Ich konnte an nichts anderes denken, als das ich zu viel Platz einnehme und das nur für mich selbst (ich hoffe ihr versteht was ich da meine). Alleine der Gedanke daran mich jetzt zu übergeben nur um alles rauszulassen um mich besser zu fühlen machte mir große Angst.

Autor*in: Blue

Das wird ein Kampf, ein Kampf um meine Gesundheit, ein Kampf um eine glückliche Zukunft und ein zufriedenes Leben. Diesen Kampf kämpfe ich gerne... zumindest die meiste Zeit.

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