Wie im Monatsthema angekündigt, beleuchte ich heute mal die Schattenseiten vom Thema Geburtstag und weite es noch ein wenig aus, auf die Feiertage.

In meiner Kindheit war Weihnachten immer ein Geschenke Wahnsinn, gerade als Kind bekam ich sehr, sehr viel. Mein Geburtstag fiel dann zwar häufig etwas kleiner aus aber auch das war noch viel. So erlebte ich in der Kindheit zwar immer den Geschenke überfloss aber irgendwann schlich sich eben auch der Satz „Du bekommst an Weihnachten weniger, weil du direkt danach Geburtstag hast“ ein, ich fand das natürlich immer doof. Gerade weil meine Geschwister immer mehr bekamen, hatten sie doch zeitlich entfernt von Weihnachten Geburtstag. So war Weihnachten bei uns immer so ein Familien Ding, obwohl man sich, teilweise das Jahr über kaum gesehen hat und manchmal auch nicht wirklich mochte. Aber man musste immer gut Angezogen und nett sein. Oh, und gab es bei euch, dieses Weihnachtslieder/Gedichte Ding auch vor der Bescherung? Wie viel Jahr musste ich irgendetwas aufsagen? Lange.

Und dann ist das Pech des Kindes, wenn es am 28.12 Geburtstag hat, ich habe schon früh gelernt, das viele keine Zeit haben zwischen den Jahren. Im Kindergarten- und Grundschulalter ging das immer noch, aber je älter wir wurden, desto weniger hatten Zeit und so hörte ich, glaube ich, mit 12/13 Jahren bereits auf meine Geburtstag zu feiern. Denn es hatte ja eh niemand Zeit. Mit groß essen brauchte man niemanden kommen, weil alle von Weihnachten noch genug hatten. Auch sonst war und ist es bei vielen die Zeit der Familie zwischen den Jahren. So habe ich weder meinen 16 oder 18 Geburtstag noch die beiden Runden (20/30) Geburtstage je gefeiert.

Und dann kommt noch Silvester, früher war es viel Feuerwerks Kram, und wie an Weihnachten, gab es etwas besonderes zu essen. Heute ist es nur noch Last und irgendwo auch Zwang. Ich habe in den letzten Jahren angefangen mich gegen 22.00 Uhr von der Familie auszuklinken und einfach in Ruhe einen Film zu gucken oder früh schlafen zu gehen. Hier bei uns auf dem Dorf, findet eh kaum noch Feuerwerk statt, trotz Kinder in der nahen Umgebung. Und es gibt mir einfach nichts. Ja es fängt ein neues Jahr an, aber es ändert sich in meinen Augen bis auf die Zahl nichts. Wenn ich etwas ändern möchte, kann ich das auch im Jahr machen und brauche dafür nicht Silvester oder Ostern oder weiß der Geier was. Wenn ich wirklich etwas ändern will, fange ich damit an. Und was ist an dem neuen Jahr bitte froh? Eine Wunderheilung der Psyche tritt dadurch auch nicht ein. Das Leben geht weiter, außer das man sich anfangs immer mit der Jahreszahl verschreibt.

Ich finde das ganze Gewese um Weihnachten, Geburtstage und Silvester einfach total überflüssig. Ich schenke gerne, aber ich werde nicht gerne beschenkt. Hier fängt auch schon wieder die Fragerei nach den Wünschen an. Na ja, gerade bin ich wunschlos glücklich. Ich habe ein Dach über den Kopf, habe Essen und Trinken, komme halbwegs mit meiner Depression klar und auch ansonsten habe ich alles. Große Wünsche habe ich schon lange nicht mehr und wenn, dann spar ich selbst drauf. Für mich sind das alles Tage wie jeder andere und ja ich liebe die Weihnachtszeit. Ich liebe den Winter, die Weihnachtsmusik und die Lichter. Aber früher war es eben immer ein Geschenkwahn auf den ich seit vielen,vielen Jahren einfach keine Lust mehr habe. Aber entziehen ist leider nicht, weil meine Mutter da großen Wert drauf legt und ohne Geschenke nicht kann, weil „Ist ja doof so ganz ohne Geschenke“.

Autor*in: Buecherwurm

Bücher und Depressionen, das geht? Sehr gut sogar. In der Ruhe liegen die Bücher, wie ich zu sagen pflege. Drehen die Gedanken wieder durch, gibt mir die Welt zwischen 2 Buchdeckeln, die nötige Ruhe um abzuschalten.

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