Giraffen sind die höchsten Tiere der Welt und gleichzeitig die friedfertigsten. Mich faszinieren diese wunderbaren, einzigartigen Tiere seit mehreren Jahren. Durch die Giraffen habe ich gelernt, besser mit Depressionen und Stimmungs-schwankungen umzugehen, mich selbst besser kennen zu lernen und Kontakt zu anderen aufzubauen. Der Kontakt zu den graziösen, ruhigen Tieren hilft mir im Umgang mit den eigenen Gefühlen. Durch meinen Autismus fällt es mir nicht leicht, Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen. Durch den intensiven Kontakt zu den Giraffen, konnte ich tatsächlich eine deutliche Besserung auf diesem Gebiet erreichen. So erlebte ich intensive, starke Gefühle von Zuneigung, Glück und Liebe in bisher unbekanntem Ausmaß. Der Kontakt zu Giraffen erfordert Geduld und vielleicht auch etwas Mut. Dabei hatte ich zu keinem Zeitpunkt Angst vor Giraffen. Bei anderen Tieren sieht das oft anders aus. Aber Giraffen drängen sich nicht auf. Sie sind von Natur aus vorsichtig. Allerdings treten sie gnadenlos zu, wenn sie jemanden nicht mögen. Ich glaube, dass Giraffen spüren können, dass ich sie liebe.

Und ich konnte einige Gemeinsamkeiten zwischen Giraffen und mir feststellen. Giraffen haben gern Routine und mögen keine Veränderungen. Wenn sich etwas in ihrem Giraffenhaus verändert hat, gehen sie nicht hinein bis es wieder so ist wie immer. Giraffen sind vorsichtig, friedlich und ruhig.

Giraffen sind unglaubliche Wesen. Sie sind Fabelwesen wie ein Einhorn. Für mich sind Giraffen heilige Tiere.

Autor*in: Giraffe

In der Kindheit, mit drei Jahren, begann ich zu stottern. Dadurch war ich schon von Anfang an Außenseiter. In der Jugendzeit entwickelten sich Depressionen, teils als Reaktion auf die Umwelt und teils erblich bedingt. Es folgten etliche jahrelange Logopädie und Psychotherapie. Erst im Erwachsenenalter wurde noch ein leichter Autismus festgestellt. Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich zunächst relativ unauffällig bin. Mit den psychischen Symptomen kann ich inzwischen ganz gut umgehen, und das Stottern tritt meist nur unter Stress auf. Auf der anderen Seite fällt es der Außenwelt dann oft schwer zu erkennen wenn ich Hilfe Benötige. Denn die ständige Kompensation von Symptomen oder Einschränkungen kostet viel Kraft. Ich freue mich, dass ich eingeladen wurde, hier etwas zu schreiben und bin dankbar für jeden Kommentar.

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