Vor kurzem hat meine Betreuerin zu mir gesagt: „Herr S. Hobbys sind Dinge die man gerne macht, nicht Dinge die man machen muss“, aber irgendwie bin ich an diesem Punkt noch nicht angekommen. Es gibt so viele Dinge die mich interessieren, aber oft auch nur Phasenweise. In der einen Woche da Schreibe ich sehr gerne, in der anderen backe ich 3 Kuchen, ich mache Sport, höre Podcasts bis zum erbrechen und lerne Gitarre. Interesse habe ich für all diese Themen. Aber wenn ich merke: „Oh, das ist wieder präsent“, dann habe ich das Gefühl dem Interesse nachgehen zu müssen. Die Zeit in der ich darauf wieder Lust habe könnte weit in der Zukunft liegen.

Es ist irgendwie abstrus, dass ich mich für meine Hobbys die ich gerne mache, zwingen muss, anstatt sie einfach zu machen wann ich möchte. Nur weil ich gerade wieder viel Videos schaue in denen leckere vegane Kuchenrezepte gebacken werden, heißt es ja nicht gleich fünf Kuchen in einer Woche zu backen.

Wenn wir mal an das Gitarre lernen denken. Ich habe mir vor einigen Wochen eine Gitarre von einer Freundin gekauft, weil ich wieder in meiner „Musik ist so toll und ich will unbedingt was können“ Phase war/bin. Ich habe nur für den 50 Geburtstag meiner Mutter „Happy Birthday“ auf der Gitarre „gelernt“ weil ich mich dazu verpflichtet gefühlt habe. Oft habe ich auch das Bedürfnis, wenn mich etwas interessiert, dass ich es jedem erzählen muss. Nur damit ich mir von außen Druck mache, der eigentlich von innen kommt. Damit ich mich zwingen muss dem Interesse nachzugehen um einen Fortschritt vorweisen zu können. Versteht mich nicht falsch, hier geht es nicht direkt um die anderen, ich will mir selbst einen Fortschritt vorweisen. Mir beweisen das ich etwas kann.

Es gibt aber auch noch die andere Seite, in der ich gerne etwas tun möchte, auch über längere Zeit. Dem meisten aber nicht nachgehe, aus Angst kein Interesse mehr dafür zu haben wenn ich erstmal angefangen habe. Oder aber auch die Angst nicht gut genug zu sein.

Ich habe schon seit einigen Jahren das Bedürfnis einen Podcast oder etwas ähnliches zu machen. Etwas womit ich in die Öffentlichkeit gehen kann um eine Botschaft nach außen zu tragen. Beispielsweise wie hier mit dem Blog, welcher (in meinen Augen) die Botschaft nach außen trägt, dass es vollkommen normal und auch ok ist Probleme, egal welcher Form zu haben, jeder seine eigenen Lösungen oder Wege hat. Das jeder etwas beitragen kann, vielleicht jemandem in einer ähnlichen Situation helfen zu können. Sei es auch nur das die Person merkt, dass sie nicht alleine ist.

Ich bin leider noch nicht an dem Punkt angelangt einfach mal etwas zu machen weil ich es jetzt gerade möchte. Unabhängig davon ob es mich weiterbringt. Denn sollte man Hobbys nicht einfach zum Spaß machen?

„Einfach machen“, wie lässt sich das umsetzen?

Autor*in: Blue

Das wird ein Kampf, ein Kampf um meine Gesundheit, ein Kampf um eine glückliche Zukunft und ein zufriedenes Leben. Diesen Kampf kämpfe ich gerne... zumindest die meiste Zeit.

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