Endlich stand der Familien Urlaub an. Wollten wir erst Anfang Februar für 2 Wochen in die Berge, mussten wir den Urlaub leider auf Anfang März verschieben. Aufgrund des Unfalls meines Dads. Und wir Mädels haben uns die Strecke alleine nicht zugetraut. Also Sachen gepackt, nachts noch Sport geguckt (ich liebe es College Turnen der USA zu gucken). Zu aufgedreht gewesen um zu schlafen und so sind wir um Punkt 3.00 Uhr am Sonntag morgen los. Von Bremen nach Garmisch – Patenkirchen (GaPa).

9 Stunden Autofahrt können oder sind ganz schön anstrengend, auch als Beifahrer. So habe ich zwischendurch immer mal kurz geschlafen, war aber doch die meiste Zeit wach. Angekommen, waren wir alle viel zu aufgedreht, sodass wir erst mal in den Ort gelaufen sind.

Gefühlt haben wir in den 13 Tagen nichts gesehen aber dennoch soviel. Es fehlt auf jeden Fall noch einiges, aber ich habe die Zeit richtig genossen und auch gebraucht. Ich hatte mir vorgenommen meine Ängste in Bremen zu lassen und das klappte auch sehr gut. So konnte ich auch problemlos essen gehen, weil ich die Menschen um mich eh nicht wieder sehen werde und es mir egal war was sie über mich denken. Es war mir sogar fast egal, wie ich rum gelaufen bin, ich hatte genug Auswahl dabei und habe immer das angezogen wonach mir war.

Das schöne war ja, das mein Dad noch nicht wieder so laufen konnte und so konnte er uns zu Orten bringen und hat auf den Hund aufgepasst. Allgemein waren wir recht geschockt, wie „wenig“ unsere Kleine diesen Urlaub erleben wollte. Sie war viel müde, sehr ko und recht unmotiviert. Freute sich aber doch, wenn sie mal flitzen oder ins Wasser konnte. Sie ist halt auch schon 7 und das ist für einen kleinen Hund ja nun doch schon ein Alter. Ich hoffe aber, das sie uns noch lange erhalten bleibt.

Ich konnte in der Zeit auf jeden Fall resetten. Schlafe besser und eher, habe viel gelesen (4 Bücher!), habe viele Bücher geshoppt (Thalia in Laufnähe ist absolut nichts für mich), habe lecker gegessen und habe ganz viel gesehen und anreize bekommen, über die ich noch nachdenken kann/will/muss/sollte.

Ich habe gesehen:

GaPa,

den Eibsee, den wir auch umrundet haben,

den Pflegersee und die Burgruine Werdenfells haben wir uns erlaufen,

den Rießersee, leider war hier das Bob Museum geschlossen,

in Mittenwald waren wir auch, da ist die Kirche sehr,sehr sehenswert,

und wir haben auch die Historische Straße in GaPa besucht.

Wir wollten dann am vorletzten Tag noch zu den Kuhfluchtswasserfällen, mussten diese Wanderung aber abbrechen. Ich war von der Eibsee Umrundung irgendwie noch ziemlich Platt und es ging die meiste Zeit steil bergauf, meine Familie ist dann noch ein Stück ohne mich gelaufen, hat aber auch abgebrochen. So sind wir auf dem Walderlebnispfad und dem Weidepfad gelaufen, ehe es dann zurück zur Ferienwohnung ging.

Das absolute Highlight war aber die Fahrt mit der Zahnradbahn auf das Zugspitzplatt. Was für eine schöne Fahrt und eine tolle Aussicht auf den Eibsee. Ich bin zwar nicht Schwindelfrei, aber solange ich Boden unter den Füßen habe geht eigentlich alles. Es war schön da oben, wobei es im Sommer noch schöner sein muss, wenn die Ski Saison vorbei ist und nicht alles voller Schnee und Eis ist. Aber die Fahrt da hoch war fast noch schöner. Wobei man allerdings bedenken muss, das es eine recht lange Strecke im Tunnel hoch geht! Ist vielleicht nicht für jeden etwas.

Man kann aber, statt über einer Stunde in der Bahn zu sitzen, auch einfach die Seilbahn vom Eibsee hoch nehmen. Aber das machen vermutlich nur Leute, die einfach total Wahnsinnig sind und es toll finden, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben. Ich habe mir im Nachgang nun Videos von der Fahrt mit der Seilbahn angeguckt und ich habe dabei schon Angst bekommen.

Ich habe aber auch gesehen, das es vom Zugspitzplatt, nach Garmisch einen Wanderweg runter gibt. Den habe ich mir nun irgendwann (vermutlich nächstes Jahr) als Ziel gesetzt, sofern der ohne irgendwelche Brücken oder Leitern und ohne große Bergerfahrung machbar ist. 7 Stunden soll man da runter brauchen. Aber das ist wie gesagt erst mal nur ein Gedanke, auf den ist Lust hätte. Und den ich ohne erfahrene Begleitperson nicht umsetzen würde.

Alles in allem, ein richtig schöner, sonniger Urlaub, den ich dringend gebraucht habe. Social Media detox (bis auf instagram), wenig am Handy gewesen, viel gelesen, viel gelaufen, gut gegessen, viel und gut geschlafen und auch Rummbikob gespielt.

Viel mit dem Hund gekuschelt und einfach mal abgeschaltet.

Ich merkte in den letzten Wochen schon, das mich alles nervte, das Dorf, die Zeitungen, die Menschen, das Einkaufen, das Gassi gehen, das Forum, die Selbsthilfegruppe. Einfach alles. Ich war lange nicht mehr im Urlaub und merkte das ich raus kommen musste.

Weiß nun aber auch, das mich die Natur mehr interessiert, als irgendwelche alten Gebäude in irgendeiner Stadt. Klar Städte sind schön, aber es ist für mich nicht das non plus Ultra, wo ich Stunden oder Tage verbringen muss. Irgendwo, auf irgendeinem Wanderweg ist es einfach so viel schöner und ruhiger. Man ist zudem noch in Bewegung, hat schöne Aussichten, die man einfach genießen kann, weil man spontan stehen bleiben kann ,was mit dem Auto ja nicht direkt möglich ist, dank Bremsweg.

Ich denke also, ich werde, sofern ich wieder Arbeite, mir auch dann die Auszeit in der Natur nehmen. Sei es nun in einer ruhigen Gegend, in einer Ferienwohnung „nur“ zum lesen und nichts tun oder eben um zu wandern.

Wir sind so auch einmal nach dem Essen beim Berggasthof Almütte („Windbeutel Alm“), vom Berg runter gewandert und es war einfach nur schön.

Das Essen war mega, die Aussicht war toll und es war warm in der Sonne.

Ich hoffe, ich konnte etwas rüber bringen, wie sehr ich diesen Urlaub gebraucht und auch genossen habe. Wie schön es war und wie erholsam.

Autor*in: Buecherwurm

Bücher und Depressionen, das geht? Sehr gut sogar. In der Ruhe liegen die Bücher, wie ich zu sagen pflege. Drehen die Gedanken wieder durch, gibt mir die Welt zwischen 2 Buchdeckeln, die nötige Ruhe um abzuschalten.

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