Matt kam als ziemlich großer Schisser zu mir. Als ich ihn das erste Mal besuchte, dauerte es 1,5h bis ich ihn berühren konnte und er sich entspannte. Bis dahin saß ich nahezu regungslos auf den Boden und bestach ihn mit Leckerchen. Beim zweiten Besuch sind wir das erste Mal alleine gewesen: raus in die damals noch böse, weite Welt zum Gassigehen. Ich musste ihn erstmal ein Stück wegtragen, da er sich von der sicheren Umgebung nicht wegbewegen wollte – erst recht nicht mit einem fremden, potentiell gefährlichen Menschen. Dass Matt für mich der passende Hund ist, entschied sich dennoch bereits am ersten Tag: Aktiv, neugierig, lernwillig und er braucht Ruhe. Das bedeutet für mich: Runterfahren!
Nach einer Woche zog er bei mir ein und zeigte sich vom ersten Tag an besser als erwartet. Er reiste mit mir nach kurzer Zeit durch ganz Deutschland und bewies, dass er überall abschalten kann. Er lernt schnell und gerne, ist nach wie vor neugierig und wird von Tag zu Tag etwas sicherer. Zuhause und beim Arzt hat er bereits angefangen kleine Jobs zu übernehmen (z.B. Notfallmedikamente bringen). Somit habe ich mich weiter mit dem Thema Assistenzhund auseinander gesetzt. Dass es realistisch wäre Matt dazu auszubilden, hätte ich niemals gedacht, doch ein weiterer kleiner Schritt ist geschafft: Ich habe das Gespräch mit meinem Hausarzt gesucht und er befürwortet diese Idee.
Somit befindet Matt sich nun „offiziell“ in der Ausbildung zum Assistenzhund. Sein Job wird es in erster Linie sein in Notfallsituationen helfen zu können. Sei es die Medikamente oder das Telefon bringen, die Tür für Sanitäter öffnen o.ä.
Matt wird daher auch bald seine Kenndecke und vielleicht ein Halstuch erhalten, damit für Außenstehende – vor allem auch gegenüber der doofen Arzthelferin – ersichtlich wird, dass er einen Job hat und mich nicht grundlos begleitet. Für Matt soll aber keine Kopplung mit der Kenndecke stattfinden, da es jeder Zeit zu Notfallsituationen kommen kann.

Da das Thema Assistenzhund nun für mich sehr zentral geworden ist, wird dies ein neues Thema sein, über welches ich hier berichten und bestenfalls auch sensibilisieren werde. Unser Weg ist noch lang, aber ich bin positiv gestimmt, dass wir in weiter bestreiten werden!

Autor*in: Dickdarmlos

Tabus sind ein Teil unserer Gesellschaft. Verdauungsorgane, insbesondere der Darm, und die Menstruation sind immer noch Tabuthemen. Es gilt als ekelig oder unrein. Man möchte nicht darüber sprechen und erstrecht nichts darüber hören. Doch was ist, wenn du mit einer Genmutation auf die Welt kommst, der Darm früher oder später in den Mittelpunkt deines Lebens rückt, und das Leben dir obendrauf noch eine gynäkologische Erkrankung schenkt? Hier beim Lebensmutig Blog berichte ich über mein Leben mit Familiärer Adenomatöser Polyposis (FAP), Endometriose und den psychischen Folgen.

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