Urlaub und Ausflüge mit meiner Sehbehinderung

In diesem Beitrag möchte ich euch über meine Erfahrung bezüglich Urlaub und Ausflüge mit meiner Sehbehinderung erzählen. Bei anderen kann es ganz anders aussehen.

Urlaub:

Bis vor ein paar Jahren war ich oft mit meinem Vater in Bayern im Urlaub. Wir haben uns immer einen Plan zurecht gelegt. Wann und wo wir hin wollten. Dann ging es an die Umsetzung des Vorhabens: Folgende Punkte mussten bedacht werden: Wie kommt man an sein Ziel, welche Wege nimmt man am besten bzw. sind am einfachsten für mich. Was man auch noch bedacht werden muss, wie lange will ich an diesem Ort bleiben. Schließlich muss man ja auch noch wieder zurück in seine Unterkunft. Als erstes haben wir dann eine passende Unterkunft gesucht. Natürlich ebenerdig, damit die ersten Stolpersteine schon mal ausgeräumt sind. Dann ging es an die weitere Planung. Fahren wir mit dem Auto oder doch Bahn? (Wenn Bahn was muss beachtet werden) Meistens haben wir uns doch für das Auto entschieden, damit ist die Flexibilität gegeben. Die Abfahrtszeiten des ÖPN’S mussten nicht mit eingeplant werden. Wir haben und die Strecke vorher genau heraus gesucht. Wenn wir dann irgendwelche Museen oder ähnliches besucht haben. Ist mein Vater immer voraus gegangen mir dann den Weg zu zeigen. Man könnte also sagen, dass mein Papa mein Blindenhund war (Scherz). Wenn wir ein Museum besucht haben und ich das Exponat nicht genau erkennen konnte brauchte ich dann wieder seine Hilfe. Auf die genaue Planung kommt es an.

Was ich dazu sagen muss, zu dieser Zeit war meine Sehbehinderung noch nicht ausgeprägt wie heute.

 

Ausflüge

Letztes Jahr z.B. war ich meinem Bekannten bei einem Konzert von Udo Lindenberg in Hamburg. Den Weg dorthin gehe ich im Kopf genau durch. Wir also dass sind in diesem Fall mein Bekannter und ich gehen den Weg im einzelnen genau durch, damit ich mir diesen einprägen kann. Natürlich kann man nicht alle Wege genau kennen. Meine Begleitperson muss voraus gehen damit ich den richtige Weg gehe ohne so eine Person wäre ich verloren bzw. aufgeschmissen.

Ein kleines Bespiel: Sollte ich mal Essen gehen brauche ich immer jemanden der mir die Speisekarte vorliest. Meistens wird von mir doch das gleiche bestellt, da ich weiß, dass dieses Gericht mir auch schmeckt. Am liebsten besuche ich auch immer dasselbe Lokal, da ich die Wege schon kenne. Sollte mal eine andere Gaststätte auf gesucht werden, gehe ich die Wege schon innerlich durch. Vor allem aber durch denke ich die Gaststätte genau.

Ihr merkt also, dass es nicht einfach ist mit mir in den Urlaub zu fahren. Einen Ausflug zu unternehmen ist genau schwierig.

Wenn wir im Sommer ein Blogertreffen in Osnabrück machen, mache ich mir jetzt schon Sorgen bzw. Gedanken wie es wohl ablaufen wird. Dieses ist für mich eine ganz neue Situation auf die ich mich einstellen muss. Am liebsten ist es mir, dass ich habe eine Vertrauensperson dabei habe. Aber ich gehe davon aus, dass die anderen Leute die anwesend sind auch hilfsbereit sein werden.

 

Fazit:

 

Eine gute Planung ist alles. In meinem Fall ist eine Begleitperson fast genauso wichtig. Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich auch noch gehbehindert bin. Eine Vertrauensperson ist an sich unerlässlich. Diese kennt mich und anders herum ebenfalls.

In den Kommentaren könnt ihr ja mal schildern, ob es bei euch ähnlich abläuft.

Autor*in: Der Maulwurf

Was hat mich dazu bewogen eine Selbsthilfegruppe zu gründen: Mein Anliegen war es, junge Leute zusammen zu bringen, damit man einfach etwas gemeinsam unternehmen kann oder zusammen sitzt um sich auszutauschen. Warum schreibe ich in diesem Blog: Ich wollte meine Erlebnisse mit anderen Menschen teilen. Aber auch um meine guten und schlechten Erfahrungen aus dem Leben eines körperbehinderten jungen Menschen zu berichten. Zu meiner Person: Mitte 30, kaufmännischer Rentner, ehrenamtlich sehr aktiv

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