„In Selbsthilfegruppen wird bloß gejammert“
„Die kriegen doch nichts auf die Reihe“
„Alle sitzen im Stuhlkreis und erzählen reihum, wie es ihnen geht“
„Das machen bloß alte Leute“
Es gibt viele Vorurteile über Selbsthilfegruppen. Manche Klischees kommen aus dem Fernsehen, von amerikanischen TV-Serien zum Beispiel, andere Bilder haben sich einfach irgendwie in den Köpfen festgesetzt. Oder jemand hat von einem Freund erzählt bekommen, dass die Schwester der Nachbarin einen Bekannten hat, der gehört hat, dass die Kollegin in einer Selbsthilfegruppe war und dort …
Wer jedoch schon selbst einmal in einer Selbsthilfegruppe aktiv war, weiß, dass es oft ganz anders als erwartet ist. Ja, manche sitzen in einem Stuhlkreis zusammen, aber viele machen auch was ganz anderes. Gemeinsam kochen zum Beispiel oder Rollenspiele oder Improtheater.
In diesem Monat wollen wir mal mit ein paar komischen Vorstellungen über Selbsthilfegruppen aufräumen. Und wir wollen euch zeigen, wie Selbsthilfe auch sein kann: spannend, lustig, aber auch tiefgründig und Kraft spendend. Lasst euch überraschen!
Autor*in: Ruth von der NAKOS (2018-2020)
als Mitarbeiterin der NAKOS für alles rund um das Thema Junge Selbsthilfe zuständig.
Selbsthilfe ist nicht „Jammern im Stuhlkreis“. Selbsthilfe ist gegenseitiges helfen und verstehen. Man bekommt die Anerkennung für sein Problem, welche woanders nicht selbstverständlich ist. Selbsthilfegruppen treffen sich nicht nur in Gruppenräumen, sondern unternehmen zusammen etwas. Selbsthilfe ist nicht nur im Alter wichtig, sondern besonders junge Mensche leiden zum Beispiel unter Erfolgsängsten und Leistungsdruck, und benötigen Verständnis von Gleichgesinnten.