Mutmomente erleben wir alle. Mal große, mal kleine. Dabei können sie für jede*n von uns ganz verschieden aussehen: Was für den einen Menschen eine ganz normale Alltagssituation ist, kann für einen anderen eine Situation sein, für die er Mut braucht. Es gibt aber auch Situationen, die für viele von uns einen Mutmoment darstellen, beispielsweise, offen über die eigene Erkrankung zu sprechen.

Über unsere größten Mutmomente haben wir uns auch bei dem virtuellen Schreibgespräch beim virtuellen Bundestreffen ausgetauscht. Bossi hat bereits über den Ablauf und das Konzept berichtet und im vorigen Monat haben wir geteilt, was wir während des Schreibgesprächs über unsere Wege durch die Corona-Zeit geschrieben haben. Hier folgt nun unser Schreibgespräch über unsere größten Mutmomente:

Mein größter Mutmoment war…

  • als ich offen über meine Krankheit gesprochen habe
    • Es hat mich auch sehr viel Kraft gekostet darüber zu sprechen, aber als ich das gemacht habe, ist mir ein schwerer Stein vom Herzen gefallen
    • Das ist wirklich sehr mutig und so wichtig.
    • Offenheit hat mich immer weiter gebracht
      • Ich hatte auch schon Probleme mit meiner Offenheit. z.B. dass Menschen aufgrund meiner Krankheit anders mit mir umgegangen sind, was mir nicht gefallen hat
        • Das ist natürlich sehr schade. Wenn ich so zurückdenke war das bei mir auch schon der Fall. Aber die positiven Fragen/ Rückmeldungen überwiegen in meiner Erinnerung zum Glück.
      • Man sollte sich immer gut überlegen wem man was sagt und sich dazu nicht drängen lassen.
  • Mich meiner Krankheit und Vergangenheit zu stellen
  • als ich bei einer Tanztheateraufführung auf der Bühne auch Text gesprochen habe
    • Das ist wirklich was besonderes auf der Bühne zu stehen. Und braucht immer wieder Mut.
    • Oh ja, ich weiß noch bei meinem ersten Auftritt, wie nervös ich war und wie sehr ich gezittert habe, bevor ich die Bühne betreten habe, und als ich dann vor dem Publikum stand, war die Nervosität weg und ich habe gespielt
  • als ich das erste mal Orgel gespielt habe im Gottesdienst
  • in diesem Jahr als ich ihm meine Nummer gegeben habe
  • für mich selbst und meine Rechte einstehen
    • Bei mir auch! Tatsächlich bis hin zu einer Klage und einem Schiedsverfahren.
    • Wer nicht klagt, der nicht gewinnt! – steht auf meiner Motivationskarte bzgl. meines Klageverfahrens und es hat genützt
      • Oh schön. Ist natürlich anstrengend, nicht kostenfrei also war auch das äußerste Mittel.
      • Mein Satz dazu war den ich aus der SHG dazu mitnahm. Du hast das Recht darauf (Nachteilsausgleich). Das zu hören. Wissen dazu zu erlangen hat mich mutig gemacht.
      • Ich meinte das eigentlich nicht im rechtlichen Sinne.
        • Oh achso. Ja sich „beklagen“ ist auch wichtig am richtigen Platz. Eigentlich witzig eine Art Teekesselchen.

Was war euer größter Mutmoment?

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

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