Selbsthilfegruppe für mich? Brauch ich doch nicht!!! Ich habe doch ein Leben, im Gegensatz zu Anderen mit einer Suchterfahrung. Ich habe Wohnung, Familie, Freunde, weiss mich zu beschäftigen. Also kurz gesagt,-ich bin doch nicht wirklich Suchtkrank. Bin doch nicht so eine Obdachlose, die in der Öffentlichkeit schnorrt, konsumiert. Hab doch alles im Griff.

Mann, habe ich mir immer was vorgemacht. Nur weil ich nicht sozial komplett abgestürzt war, lag wohl nicht an mir, sondern eher an meiner Familie,Therapeutinnen, meinen Betreuern aus den verschiedensten Einrichtungen und Projekten und meinen gesetzlichen Betreuerinnen. Nein, ich habe mir viele Jahre vorgemacht, dass ich einfach nur krank bin und das dies mein Leben sein wird. Ich wechselte zwischen der Psychiatrie und Einrichtung hin und her. Habe die Schuld, dass ich krank bin immer auf alle Anderen geschoben. Ich kann doch dafür nichts. Mir war zwar irgendwie immer mal bewusst gewesen, dass meine Einstellung, dass zwar andere Menschen dafür verantwortlich sind, dass ich psychisch erkrankte und auch dadurch eine Abhängigkeit entwickelte, dann sollen die auch dafür sorgen, das ich wieder gesund werde.

Was natürlich nicht möglich ist. Aber dieses ist ein schmerzhafter Prozeß…bis heute.

2011 machte ich dann einen Bezodiazepin-Entzug. Da ich 2012 eine DBT-S Therapie ( dialektisch- bihaviorale-Therapie mit dem Schwerpunkt Sucht), eine Therapie für Menschen mit einer emotional instabilen Persönlickeitsstörung machen wollte. Wärend des Aufenthaltes im St. Hedwig war es Bedingung, eine Selbsthilfegruppe besuchen.

So bin ich damals in meinem Selbsthilfeverein gelandet. Dies ist für Suchtkranke und deren Angehörigen. Wir haben mehrere Gruppenabende die Woche, großes Freude gemeinsam Feste zu feiern und andere gemeinsame aktivitäten zu unternehmen. Das schöne daran ist, dass die Angehörigen immer mit dabei sind.

Autor*in: Visionärin

Ich bin unteranderem in der Suchtselbsthilfe zu Hause. Durch meinen Sebsthilfeverein konnte ich in vielerlei Dingen über mich hinausgewachsen. Dank meiner eigenen Betroffennheit habe ich die Möglichkeit bekommen, für fast ein Jahr in einer Selbsthilfekontaktstelle, als Projektleitung Junge Selbsthilfe zu arbeiten. Krankheiten können durchaus auch positve Aspekte haben.

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