blaues Graffiti an Hauswand mit einem kleinen Vogel und dem Text "Immer auf der Suche"

Unser Monatsthema im März ist Neuanfang! Wir beginnen mit einem gemeisamen Beitrag der Autor*innen Trocken, Clean und Glücklich, Mutsammlerin, Buchstabenspielerin, Rainbow und Bossi.

Visionärin: Mein Neuanfang war 2016. Als ich mich entschied wieder nach Berlin zu ziehen. Vorher war mein Leben sagen wir mal so, eine Katastrophe. Eine meiner ersten Handlungen war wieder in eine Selbsthilfegruppe zu gehen. Seit dem wurde mein Leben kontinuierlich besser. Natürlich gab es Rückschläge aber wesentlich mehr Fortschritte. Wenn mich jemand fragen würde, ich würde es jederzeit wieder so machen

Mutsammlerin: Neuanfänge machen mir Angst, weil so viel Unbekanntes auf mich wartet. Gleichzeitig habe ich immer die Hoffnung, dass bei einem Neuanfang alle Sorgen und Ängste verschwinden. Aber dafür müsste ich ein neuer Mensch werden – das geht nicht und vielleicht muss es das auch gar nicht.

Buchstabenspielerin: Neuanfänge sind doch eigentlich nur Weggabelungen. Ich versteh mein -zugegeben relativ junges- Leben als kontinuierlicher Prozess in dem ziemlich viel ziemlich gut geklappt hat.
Daher ist mein Auszug jetzt nach über 1 Jahr für mich kein Neuanfang (mehr?). Sind Neuanfänge erneute Anfänge oder Anfänge von etwas ganz Neuem? Bei Letzterem fallen mir ehemalige Freundschaften und Bekanntschaften ein. Sie sind zerbrochen oder langsam verdunstet. Während diesen Enden hatte ich doch sehr damit zu kämpfen. Aber auch ganz neue Bekanntschaften haben angefangen, überall wo ich hinkam. Und heute sehe ich das alles im Kontext meiner eigenen Veränderungen. Erneute Anfänge und erneute Versuche von etwas hatte ich beim Sport. Ich fing wieder mit Ballet an, als Nach 3 Jahren Babypause meine alte Balettlehrerin zurückkam. Bis ich mir in der neuen Stadt einen ganz Neuen Sport suchte: Parkour. Es geht immer weiter auch wenn Dinge zu Ende gehen, man kann manches erneut versuchen, aber man muss es nicht. Denn: Zeiten wandeln sich schlicht.

Rainbow: Der Neuanfang ist eigentlich für mich jeden Tag da, weil ich lerne mich jeden Tag ein bisschen neu kennen. Und mache jeden Tag neue Erfahrungen, die mich prägen – im Positiven, wie auch im Negativen. Eigentlich ist das Leben jeden Tag ein Neuanfang. Ich genieße es, immer einen Neuanfang zu haben. Aber wenn mich jemand fragen würde: Hattest du 2019 ganz viele neue Erlebnisse, die dein Leben umgekrempelt haben? Dann würde ich sagen: Ja! Denn da sind viele neue Sachen passiert, die ich nicht für möglich gehalten habe. Eure Rainbow

Bossi: Oft begegnen mir die Worte Hermann Hesses, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt. Mir persönlich fällt es nicht leicht, diesen Zauber zu finden oder mich daran zu erinnern, dass es diesen Zauber gibt. Neuanfänge stellen mich vor die Herausforderung meine Komfortzone verlassen zu müssen. Häufig mache ich mir im Vorfeld tausende Gedanken was schief gehen könnte. In der Regel tritt nichts davon ein und wenn etwas schief geht, ist es nur halb so schlimm wie in meiner Vorstellung. Ich persönlich mag es nicht, in einen Neuanfang zu gehen, bin aber im Nachhinein froh, einen Neuanfang gewagt zu haben und dann begreife ich nicht nur, sondern fühle auch Hermann Hesses Worte, dass jedem Anfang ein Zauber innewohnt.

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

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