Wie verbringt ihr eure Feiertage? Sind die Feiertage positiv oder negativ behaftet? Wie wäre euer Traum Ablauf?
Was würdet ihr an eurer Art des Feierns gerne ändern?

Buecherwurm: Ich mag ja die Weihnachtszeit, aber Weihnachten an sich, ist bei mir total negativ belegt, leider. War es früher immer dieser „Friede, Freude, Eierkuchen“ Zwang, wenn Familie kam und da war. Heute kommt zwar immer noch viel Familie vorbei, aber es sind die, die man mag. Ich wehre mich mittlerweile auch gegen extra gutes Anziehen und bin meist in einem vernünftigen T-Shirt und Jogginghose dabei.
Bei uns zieht sich das mit besuchen aber oft auch, ewig in die Länge, wobei ich hoffe, dass es dieses Jahr angenehmer wird. Allgemein bin ich eher der Typ, zusammensitzen und lesen. Würde mir schon reichen, meine enge Familie sehe ich sowieso regelmäßig, da gibt es kaum was neues zu erzählen.
Mein Traum wäre es, gemütlich, stressfrei und ausgiebig zu Frühstücken, sich dann entspannt fertig machen für einen großen Spaziergang im Schnee (gibt es im Norden nur so selten) und dann etwas die Ruhe genießen und dann abends entspannt was essen und zu Bescherung machen und einen Weihnachtsfilm gucken.
Was sind denn eure Lieblingsweihnachtsfilme? Bei mir geht nichts ohne den Polarexpress und Santa Clause 1-3 und die gucke ich jedes Jahr auch öfter.

NBlue: Die Feiertage, vorallem Weihnachten sind für mich mit sehr viel Stress verbunden. Es sind mir einfach zu viele Menschen, 3 Tage in Folge Familie treffen und alle versuchen krampfhaft positiv zu bleiben, aber oft endet es in Streitigkeiten weil sich direkt so viel anstaut.
Dieses Jahr ist mein ersten Weihnachten an dem ich alles anders machen möchte. Zum ersten wohne ich jetzt nicht mehr bei meiner Familie und habe etwas Abstand. Ich freue mich natürlich meine Familie zu sehen, aber weiß das ich für mich eine Grenze ziehen muss für meine psychische Gesundheit und den Kontalt dosieren muss. Dieses Jahr werde ich an 1 Tag nach Hause fahren mit meiner Familie essen und es gibt von meiner Seite selbstgebackenes Gebäck als Geschenk. Da fällt direkt der Druck raus ein passendes Geschenk zu finden.
Am selben Abend fahre ich nach Hause oder spätestens am nächsten Morgen. So hoffe ich für mich ein angenehmes Fest zu feiern.
Ich glaube einige werden enttäuscht sein. Aber ich weiß das es das beste für meine Gesundheit ist.

Mutsammlerin: Bei uns darf der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ in der Weihnachtszeit nicht fehlen. Ich mag die Weihnachtszeit. Die wirkt immer so gemütlich. Und ich mag Lebkuchen und Spekulatius. Und Plätzchen backen.
Normalerweise gehen wir an Heiligabend immer nachmittags in die Kirche mit Krippenspiel, wo ich früher in einem Jahr auch schon mal als Schäferin mitgespielt habe. Danach lesen wir im Zimmer meiner Schwester ein paar Weihnachtsgeschichten und nach der Bescherung machen wir Raclette. Ich mag es, wenn wir Weihnachten nur zu dritt verbringen.

Kopfstark: Ich mag die Advents- und Weihnachtszeit sehr. Genau wie bei Bücherwurm darf der Polarexpress auf keinen Fall fehlen. Und auch Disneys Eine Weihnachtsgeschichte gehört jedes Jahr dazu. Am liebsten mag ich den Heiligen Abend, der jedes Jahr gleich abläuft: zuerst gehe ich in die Kirche und danach feiere ich mit meinen Eltern zuhause, gemeinsam mit meinen Großeltern und Tante mütterlicherseits. Ich kann es mir anders gar nicht vorstellen. Allerdings finde ich den ersten und zweiten Weihnachtstag oft etwas träge. Wenn man nicht gerade die restliche Familie besucht, empfinde ich eine Leere, die ich nicht ganz erklären kann. Ich weiß nur, dass es mir schon immer so ging. Vor allem am 2. Weihnachtstag denke ich mir „es reicht jetzt auch, ich will, dass der Alltag wieder weiter geht“. Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester dagegen fand und finde ich immer richtig toll. Man ist so in einer Zeit mit wenig Verpflichtungen und viel Freizeit.

HighHopesInBlueSkys: Was ich an der Weihnachtszeit sehr mag, ist das viele Licht. Auch wenn es viel früher dunkel wird, erhellen Kerzen und Lichterketten innen und außen wunderbar das Gemüt und sorgen für eine gemütliche Atmosphäre. Während der Feiertage liebe ich es, mal kuschelig auf der Couch einen Weihnachtsfilm nach dem anderen anzuschauen. Unbedingt dabei sein müssen „Der kleine Lord“ und wie bei Mutsammlerin „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Auch das Schmücken des Weihnachtsbaumes macht mir Freude. Außerdem mag ich in dieser Zeit gerne Schneewanderungen, auch abends mit Stirnlampe und bringe dann gerne den Tierlein im Walde etwas mit. Wir feiern meistens im kleinen Kreis, was ich sehr angenehm finde. Mit großen Weihnachtsgeschenken haben wir schon seit ein paar Jahren aufgehört, da die Botschaft von Weihnachten im Ursprung ja eigentlich eine andere ist als Konsumorientierung. Trotzdem gibt’s eine liebevoll ausgesuchte Kleinigkeit, weil’s halt doch Freude macht. Manchmal gehen wir in die Weihnachtsmette, oft feiern wir die Geburt Jesu aber einfach zuhause.

Kämperin: Weihnachten finde ich immer sehr gemütlich. Manchmal wird es schwierig, wenn meine Mutter wieder einer ihren Momente hat, aber wir bleiben dann immer ruhig und machen normal weiter. Bis jetzt haben wir immer zusammen in Berlin, in unserem Familienhaus gefeiert. Dies wurde jedoch dieses Jahr verkauft, sodass wir diese Weihachten dieses Jahr anders feiern werden. Wir feiern in den Niederlanden. Dieses Jahr gehen wir nicht mehr in die Kirche, was wir immer gemacht haben. Wir werden nur kleine Geschenke aneinander geben, da es uns vor allem um die Gemeinsamkeit geht. An den anderen Tagen werden wir dann auch die andere Familie sehen. Also es werden andere, aber trotzdem wahrscheinlich schöne und gemütliche Weihnachten

Bossi: Früher habe ich Feiertage geliebt. Nicht etwa, weil ich die Zeit in mollig warmer Familienidylle genossen habe, sondern, weil ich frei hatte. Mehr Tage, an denen ich den Tag zur Nacht und die Nach zum Tag machen konnte. Keine Arbeit bei der ich fit sein muss, keine Uni, die ein frühes Aufstehen von mit abverlangt. Während der Anfangszeit meiner Abstinenz waren Feiertage für mich eine Herausforderung. Silvester ganz ohne Substanzen, schwer vorstellbar. Das Glaß Sekt zu Neujahr gehört doch irgendwie dazu. Nicht wirklich, wie ich Jahr um Jahr feststellen durfte. Heute bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich es auch tatsächlich schaffe, die mollig warme Atmosphäre der Feiertage genießen zu können. Ebenfalls gelingt es mir, die zusätzlich gewonnene freie Zeit mit sinnvollen Aktivitäten zu füllen, die nicht wie ein Rausch an mir vorüberziehen und außer einer blassen Erinnerung, keine nennenswerten Spuren mehr in meinem Kopf hinterlassen.

Autor*in: Alle zusammen

Wir sind die Blogautor*innen von Lebensmutig. Wir schreiben über unsere Erfahrungen mit Selbsthilfe, über unsere Erkrankungen und Themen und über die Herausforderungen, die wir bewältigen. Manchmal diskutieren wir untereinander über Themen, die uns gerade auf den Nägeln brennen. Dann dokumentieren wir das unter diesem Profil in einem besonderen Beitrag.

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