Autor mit Basecap vor See

Gastautor: Marius, BAG SELBSTHILFE e.V.

In den letzten Monaten haben wir von der BAG SELBSTHILFE den YouTube Kanal „Jugend und Behinderung“ ins Leben gerufen. Für unsere erste Reihe „Mein Weg ins Berufsleben“ habe ich gemeinsam mit einem Filmteam vom Medienprojekt Wuppertal junge Menschen mit Behinderung an ihrem Arbeitsplatz begleiten dürfen. Ziel dieser Reihe sollte es sein, tolle Beispiele für den Einstieg ins Berufsleben auf dem ersten Arbeitsmarkt zu zeigen, um andere junge Menschen mit Behinderung zu ermutigen, es den Protagonist*innen nachzumachen und sich trauen, sich auf dem ersten Arbeitsmarkt zu bewerben. Darüber hinaus sollen diese Videos auch Arbeitgeber*innen motivieren auch junge Menschen mit Behinderung für eine freie Stelle in Erwägung zu ziehen.

Ich hatte vor den Dreharbeiten noch keine wirkliche Vorstellung davon, was uns erwarten würde. Sowohl durch alltägliche Eindrücke, sowie meine Beschäftigung als Schulbegleiter an einer Förderschule, habe ich Barrieren (egal ob baulich oder in den Köpfen der Menschen) sehr stark wahrgenommen. Ich war also sehr gespannt, wie der Umgang mit jungen Menschen mit Behinderung an den jeweiligen Arbeitsplätzen war.

Ich war absolut positiv überrascht, wie gut die Protagonist*innen am Arbeitsplatz aufgenommen worden sind. Niemand machte den Eindruck ein Problem damit zu haben, mit einem Menschen mit Behinderung zusammen zu arbeiten. Ganz im Gegenteil: Sowohl die Vorgesetzten, als auch die Kolleg*innen waren oftmals absolut begeistert von der Leistungsfähigkeit und dem Ehrgeiz ihrer Mitarbeiter*innen. An einigen Arbeitsplätzen mussten bauliche Barrieren entfernt werden, um ihn für die Mitarbeiter*innen zugänglich zu machen, einige waren darüber hinaus auf Arbeitsassistentinnen angewiesen. Es war schön zu sehen, dass sowohl die Arbeitgeber*innen zu diesen Umbaumaßnahmen und Neuerungen bereit waren, als auch die Kolleg*innen diese Neuerungen akzeptiert und verstanden haben.

Ich weiß, dass dieses sog. „Good Practice“ – Beispiele sind und nicht alle Arbeitgeber*innen dazu bereit sind, die Barrieren (egal ob bauliche, oder die in den Köpfen der Menschen) zu beseitigen, um ihren Arbeitsplatz allen Menschen und potentiellen Mitarbeiter*innen zugänglich zu machen. Aber es war schön zu sehen, dass es aber eben auch diese positiven Beispiele gibt, die hoffentlich in Zukunft als Vorbild für viele andere Arbeitsplätze und Arbeitgeber*innen dienen werden.

Es war toll diese jungen Menschen kennenzulernen, die teilweise Jobs an der Uni hatten oder dabei waren zu promovieren. Menschen, die sich von ihrem Schicksal und den Vorurteilen anderer Menschen nie haben entmutigen lassen.

Ich hoffe inständig, dass sich viele andere junge Menschen ein Vorbild an unseren Protagonist*innen nehmen und vor Allem immer mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zugängig gemacht werden.

Autor*in: Gastautor*in

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