Mit dem Wort Selbsthilfegruppe konnte ich früher überhaupt nichts anfangen. Ich hatte keinen Bezug dazu und wusste auch gar nicht, dass es diese Hilfsmöglichkeit gibt. Erst als meine damalige Therapeutin mir vorschlug, ich solle mal zu einer Selbsthilfegruppe gehen, fing ich an, mich damit zu beschäftigen. Ich las mir immer wieder die Homepage von der Selbsthilfegruppe durch – und doch konnte ich mich nicht überwinden, hinzugehen. Es brauchte Monate und den glücklichen Zufall, dass gerade eine neue junge Gruppe gegründet wurde. Für mich galt dann: Jetzt oder nie! Zum Glück habe ich mich für das Jetzt entschieden.

Eine Herausforderung, die sich lohnt

Jede Woche brauchte ich aufs Neue eine riesige Portion Mut, um mich zur Gruppe zu wagen. Denn durch die Soziale Phobie war das mit vielen Ängsten verbunden. Und doch bin ich immer wieder hingegangen, weil ich recht schnell gemerkt habe, wie gut es gleichzeitig auch tut. Sich verstanden zu fühlen. Einen Ort zu haben, an dem man über alles sprechen kann. Und vor allem, einen Ort zu haben, an dem man so sein darf, wie man ist.

Ein prägendes Wochenende

Einige Monate später erreichte uns die Einladung zum Bundestreffen der Jungen Selbsthilfe. Zusammen mit der Gruppengründerin entschied ich mich dazu, gemeinsam mit ihr hinzufahren. Sehr gespannt und auch sehr aufgeregt machten wir uns also auf den Weg nach Nordwalde. Für mich war es das erste Mal, dass ich auf andere junge Menschen aus Selbsthilfegruppen getroffen bin. Was für ein eindrucksvolles Erlebnis – die Offenheit, das Verständnis und das Gemeinschaftsgefühl!

Beginnendes Engagement

Beim Bundestreffen hat sich auch das erste Team zusammengefunden, das den Lebensmutig Blog gegründet hat. Dafür bin ich bis heute dankbar, weil es eine große Rolle in meinem Leben spielt und daraus sogar auch Freundschaften entstanden sind. Doch das war erst der Beginn meines Engagements. Inspiriert von anderen Blogautor*innen, habe ich nach einem Verband zu meinem Selbsthilfethema gesucht und bin dem Verband Selbsthilfe Soziale Phobie beigetreten.

#WirHilft – Aktionswoche Selbsthilfe

Mittlerweile verbinde ich mit dem Wort Selbsthilfe vor allem mein Engagement – mit der Hoffnung, etwas zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen und Selbsthilfegruppen zu leisten. Deshalb freue ich mich sehr, dass ich die Aktionswoche Selbsthilfe, die auf Initiative des Paritätischen Gesamtverbands stattfindet, auf meinem Instagram-Account begleiten darf. Diese findet unter dem Motto #WirHilft vom 3. bis 11. September statt. Die bundesweiten Aktionen können im digitalen Veranstaltungskalender eingetragen werden. Dort könnt ihr auch schauen, was während der Aktionswoche in eurer Nähe los ist. Seid dabei und lasst uns Selbsthilfe sichtbar machen!

Autor*in: Mutsammlerin

An ein Leben ohne Angst kann ich mich nicht erinnern. Aber ich kann davon träumen, die Angst aushalten und für meine Träume kämpfen.

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