Im letzten Beitrag habe ich von meiner Ex-In-Ausbildung berichtet. Jetzt möchte ich von dem Interview erzählen, das meine Mitbloggerin Mutsammlerin mit mir für das Projekt Locating Your Soul – einem Mental Health Blog (locating-your-soul.de) geführt hat. Mutsammlerin ist dort Redakteurin. Sie fragte mich an für dieses Interview, weil sie aus der gemeinsamen Arbeit hier an diesem Blog weiß, dass ich offen mit meiner Biographie, meinem Krisenerleben und meiner Ausbildung zur Ex-In-Genesungsbegleiterin umgehe. Und die Ex-In-Genesungsbegleiter*innen-Ausbildung stand auch im Fokus des Interviews. Sie wollte zum Beispiel wissen, wie die Ausbildung läuft, was man damit anfangen kann und was ich aus meiner eigenen Geschichte für die Begleitung von anderen gelernt habe. (Das Interview findet ihr hier: https://locating-your-soul.de/experten-durch-erfahrung-ich-bin-hoffnungstraegerin-interview-mit-einer-ex-in-genesungsbegleiterin/, lest es euch durch und lasst mich hier in den Kommentaren wissen, was ihr dazu denkt!)

Am Anfang war es, denke ich, für uns beide eine ungewohnte Situation, da wir uns bisher ja eher aus organisatorischen Abstimmungsrunden kennen und noch nicht so viel über privates geredet hatten. Nachdem wir beide diese Unsicherheiten ausgeprochen hatten, war es aber gleich, als hätte ich eine professionelle Journalistin vor mir und es viel mir leicht, ihre Fragen zu beantworten. Während des Interviews mussten wir auch immer mal wieder richtig lachen. Ich habe gemerkt, dass ich sehr dankbar dafür bin, hier den Raum zu haben, ausführlich von den Zielen und den Chancen des Ex-In-Konzepts zu erzählen. Mir ist es wichtig, dass noch viel mehr Menschen davon wissen und so ihren oft stigmatisierenden Blick auf Krisenerleben ändern können.

Menschen, die mich von früher kennen, hätten nicht gedacht, dass ich je an diesen Punkt kommen könnte, an dem ich heute bin: Ich lebe selbstbestimmt, ich bin beruflich tätig und plane, das auch noch auszubauen und ich kann dazu beitragen, dass andere eine positive Entwicklung für sich umsetzen können. Daher bin ich für diejenigen, die ich künftig bei ihrer Genesung begleite, auch eine Hoffnungsträgerin! Sie können an mir sehen, dass Krisen nicht das Ende aller beruflichen Ziele und Perspektiven sein müssen.

Ich freue mich auf eure Kommentare!

Autor*in: Visionärin

Ich bin unteranderem in der Suchtselbsthilfe zu Hause. Durch meinen Sebsthilfeverein konnte ich in vielerlei Dingen über mich hinausgewachsen. Dank meiner eigenen Betroffennheit habe ich die Möglichkeit bekommen, für fast ein Jahr in einer Selbsthilfekontaktstelle, als Projektleitung Junge Selbsthilfe zu arbeiten. Krankheiten können durchaus auch positve Aspekte haben.

in Zusammenarbeit mit:

Logo Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht?