Täglich höre ich in den Nachrichten etwas über Grenzen. Ländergrenzen, Grenzschließungen, Reise – und Grenzwartezeiten.

Heute haben die meisten von uns das Privileg Grenzen überschreiten zu dürfen und wir erinnern uns dann an 1989, reißen Mauern ein und sind vereint.       

Aber manchmal ist es auch wie im Jahre 2020; ganz allein auf einem wackeligen Boot in Richtung wer weiß das schon.  

Über individuelle Grenzen höre ich jedoch nichts. Warum nicht auch da einstehen für offene Grenzen? Warum reißen wir die Mauern nur 1989 ein, aber nicht mehr heute und morgen?

Körperliche Grenzen, Seelische Grenzen sind immer noch Tabu. Du musst belastbar sein in der Gesellschaft, du musst über deinen Schatten springen, auch mal in den sauren Apfel beißen; sagen sie. Und dabei vergessen wir ganz uns selbst. Unsere eigenen Vorstellungen und auch unsere individuellen Grenzen.

Meine Grenzen sind ganz anders als deine. Mir fällt es schwer zu artikulieren wo meine persönlichen Grenzen anfangen und aufhören. Und noch schwerer fällt es mir diese zu akzeptieren.  Dennoch sollte jede Grenze und jedes ,,Nein“ gehört und akzeptiert werden. Dessen bedarf es keiner Erklärung. Eigentlich kein Kunststück.

Auch meine Erkrankung setzt mir Grenzen. Ich kann nicht immer so wie die anderen, kann nicht immer mithalten oder über all dabei sein. Aber das ist okay.                                                                         

Es ist okay ab und zu eine Grenze zu überschreiten denn vielleicht bringt es dich das ein oder andere Mal auch ein Stück weiter. Es ist aber auch okay wenn dein Körper danach schreit, schreit nach ein kleines bisschen Auszeit.

Und manchmal setzt das Leben dir unerwartete Grenzen. Jedoch schließt sich damit nicht für immer eine Tür, denn wer weiß wofür.                                                                           

Grenzen lassen dich vieles erfahren, birgen einige Gefahren und doch können sie dir einiges offenbaren.

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