Erfolge haben sich durch meine Aktivitäten in der Selbsthilfeszene schnell eingestellt. Ich habe vieles zum ersten Mal in meinem Leben erleben dürfen. Zum 1. Mal habe ich beim Bundestreffen das Tanzbein geschwungen. Ich dachte bis zu diesem Erlebniss, ich sei völlig ungeeignet mich zur Musik zu bewegen. In meiner Schulzeit habe ich für jedes Referat eine 6 bekommen. Ich hatte dies immer verweigert, aus angst. Mittlerweile habe ich richtig freude, vor anderen Menschen zu sprechen und halte auch den einen oder anderen Vortrag. Ein sehr großer Erfolg ist es, dass ich fürsorlich mit mir umgehen kann und mich nicht mehr für alles bestrafe. Dass ich total tolle Menschen um mich herum habe und mich von denen getragen bzw. gehalten fühle. Ich muss nicht mehr nach außen was präsentieren, was ich nicht bin. Ich darf auch schwach sein.Was aber ist, wenn man im Grunde weiss, was sich alles für Erfolge im derzeitigem Leben ein geschlichen haben, man aber gerade in einer Kriese ist? Davon will ich jetzt mal was erzählen. Ich habe am 1.November 2018 einen Vortrag gehalten. Der Vortrag war im Rahmen meiner Ausbildung, die ich zur Zeit mache. Es war echt total überwältignd, was alles als feedback zurückkam. Die Leitung von der Einrichtung hätte mich sofort eingestellt (und ich bin noch nicht mal fertig mit der Ausbildung), was ich aber ablehnte. Ich fühle mich in meiner Stadt angekommen und möchte nicht wieder wegziehen. Dann wurden einige Ideen besprochen, wie ich dieser Region dabei unterstützen könnte, dass auch dort die Ausbildung möglich gemacht werden könnte. Zum einen soll ich im kommenden Jahr vor einer noch größeren interessierte Gruppe meinen Vortrag halten und es soll eine Artikel in die dortige Zeitung abgebildet werden. Ich war happy.  Dann stellte sich bei mir aber eine Krise ein. Ich war nicht mehr belatbar, wie die Monate vorher, mein körper schmerz mittlerweile vermehrt. Am Höhepunk dieser Kriese bekam ich die e-mail mit dem Zeitungsartikel. Jetzt hätte ich doch voll happy sein müssen. So ein irrer Artikel über mich und auch noch so ein langer Artikel, aber….  Freude oder gar stolz blieb aus. Im Gegenteil. Es machte mich noch trauriger, depressiver und wütend über mich. Auch wenn gerade der Focus sich verschoben hat und ich mich und mein Tun eher verzerrt wahrnehme, hoffe ich dass sich mein Focus wieder in eine positive Richtung bewegt.

Autor*in: Visionärin

Ich bin unteranderem in der Suchtselbsthilfe zu Hause. Durch meinen Sebsthilfeverein konnte ich in vielerlei Dingen über mich hinausgewachsen. Dank meiner eigenen Betroffennheit habe ich die Möglichkeit bekommen, für fast ein Jahr in einer Selbsthilfekontaktstelle, als Projektleitung Junge Selbsthilfe zu arbeiten. Krankheiten können durchaus auch positve Aspekte haben.

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