Gestern war ich mit Ruth von der NAKOS im BKA-Theater bei Ades Zabel & Company und haben uns das Stück Fly, Edith, Fly- Vom Ballermann zum BER angesehen. Ganz schnell sind uns doch viele Selbsthilfethemen in dem Stück aufgefallen. Es ging um, Alkohol, Einsamkeit, Verlassen worden sein, Sex, Schulden, Homosexualität, Arbeitslosigkeit, Ängste, Depressionen, Zwänge, Selbstfürsorge und wahrscheinlich noch das eine oder andere Thema mehr.

Durch meine Selbsthilfeaktivitäten sind total tolle und wertvolle Kontakte entstanden. Zum Teil habe ich wahre Freunde gefunden, mit denen ich in einem anderen Kontext wahrscheinlich nie in Kontakt getreten wäre. Das zeigt mir, dass Selbsthilfe auf den verschiedensten Ebenen wirken kann. Man hat in seiner Selbsthilfegruppe Gleichgesinnte. Dort haben viele das erste Mal das Gefühl, sich nicht erklären zu müssen, da jeder in der Gruppe die gleiche Betroffenheit hat, und es ein ungemeinen Wissensschatz dort gibt. Viele die in Selbsthilfegruppen kamen, hatten das erste Mal das Gefühl, mit ihren Themen nicht alleine zu sein. Nach und Nach entstanden bei mir echte Freundschaften, was ich so nie für möglich gehalten hätte. Durch die kontinuierliche Unterstützung der Gruppe wuchs mein Selbstwert immer etwas mehr. Irgedwann war ich an dem Punkt, dass ich andere Gruppen kennenlernen wollte, bzw. Menschen aus anderen Gruppen mit den unterschiedlichsten Themen. Und auch da sind ziehmlich schnell Freundschafften entstanden. Für mich stellte ich fest, dass es toll ist, so viele aktive überwiegend auch junge Aktive kennenzulernen und mit ihnen an den verschiedensten Projekten mitzuwirken. Sei es bei Workshopps an Unis, Bundestreffen Junge Selbsthilfe, beim Videodreh für den Selbsthilfesong „Zusammen“ oder auch bei anderen Projekten. Bei jeder Aktivität wächst mein Selbstwert und es gibt dann auch Momente, in denen ich völlig von meinen aktuellen Schwierigkeiten abgelenkt bin und ausgelassen sein kann.

So auch gestern mit Ruth von der Nakos.

Das sind halt die Nebenwirkungen der Selbsthilfe.

P.S  Wie seht Ihr es: Gehört es auch zur Selbsthilfe, gemeinsame Abende zu verbringen und ausgelassen zu lachen, mitzusingen und zu grooven, wie ich und Ruth es gestern getan haben?

Autor*in: Visionärin

Ich bin unteranderem in der Suchtselbsthilfe zu Hause. Durch meinen Sebsthilfeverein konnte ich in vielerlei Dingen über mich hinausgewachsen. Dank meiner eigenen Betroffennheit habe ich die Möglichkeit bekommen, für fast ein Jahr in einer Selbsthilfekontaktstelle, als Projektleitung Junge Selbsthilfe zu arbeiten. Krankheiten können durchaus auch positve Aspekte haben.

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